BJJ – Die Kunst des Bodenkampfs

BJJ ist im Kommen. In den USA existiert in jeder größeren (und wahrscheinlich kleineren) Stadt inzwischen mindestens ein Gym. Und alle, wie mir zugetragen wurde, werden bestens besucht, trotz der teils horrenden Monatsgebühren, die aufgerufen werden. Soweit sind wir in Deutschland (leider oder Gott sei Dank, je nach Warte des Betrachters) noch nicht, aber auch hierzulande bekommt der Bodenkampf im Fahrwasser von MMA immer mehr Zuspruch.

Doch für viele Interessenten stellen sich in Deutschland momentan noch einige Probleme und Fragen. Wo finde ich eine Schule? Warum sehen manche Trainierende aus, als wollten sie surfen gehen? Und warum haben die Andren so komische Anzüge an? Und warum zur Hölle rollen die die Hälfte der Zeit auf dem Boden rum?

Vorab: Wer keinen Bock auf Bodenkampf hat und die Körperflüssigkeiten anderer Menschen hasst ist beim BJJ falsch. Das gehört hier definitiv dazu.

Aber nun zum eigentlichen Thema des Artikels: Was muss ich als Anfänger beachten, wenn ich mir die hohe Kunst der Submissions aneignen will. Ich habe mich mal kurz zurück erinnert an meine ersten Stunden und die wichtigsten Fragen, die mir damals durch den Kopf gingen, beantwortet.

Lohnt“ es sich überhaupt, auch mit 30 noch mit BJJ anzufangen?

Klare Antwort: Definitiv! Eventuell wird es nichts mehr mit einem Sieg bei der ADCC oder den Mundials, aber ihr werdet fit, haltet euren Körper in Schuss und es macht (gutes Gym vorausgesetzt) einfach massivst Spaß. Es gibt kein Höchstalter für diesen Sport!

Muss man für BJJ schon mal Kampfsport gemacht haben oder zumindest sportlich sein?

Um ehrlich zu sein schadet es nichts, wenn man ungefähr weiß, wie man seine einzelnen Körperteile bewegt. Erfahrung in anderen Kampfsportarten wird nicht benötigt, wenn ihr aber körperlich nicht ganz auf der Höhe seid, geht das Ganze lieber etwas ruhiger an. BJJ kann ein sehr fordernder Sport sein.

Muss ich mir auch so einen Anzug kaufen?

Gut, hier scheiden sich die Geister. Ich persönlich bin ein rigoroser Verfechter des No-Gi, ich trainiere wenns hoch kommt 1-2 Mal im Monat mit BJJ GI (so nennt man diesen Anzug). Andere sagen, nur Training im GI wäre das „richtige BJJ“. Letztlich kann man es handhaben wie man will, sollte aber darauf achten, dass der Trainer auch Ahnung von beiden Varianten hat. Da gibt es nämlich durchaus gewichtige Unterschiede.

Was brauch ich, wenn ich das erste Mal zum Training komme?

Nicht viel. Ein T-Shirt, eine kurze Hose und einen einigermaßen ausgeprägten Sinn für Körperpflege. Wenns dann soweit ist und ihr einen Vertrag abschließen wollt, sollte man sich noch ein Rashguard (oder einen GI, je nach Präferenz), einen Mundschutz und ev. einen Tiefschutz und Knieschoner zulegen.

Wie teuer ist der Sport?

Das ist eine durchaus nicht einfach zu beantwortende Frage. Gute Gyms werden sich wohl im Rahmen von 30-60 Euro im Monat bewegen. Die Qualität nur am Preis festzumachen, ist hier aber sehr schwer. Am besten mal hin gehen, anschauen, ne Runde mitmachen und im Internet informieren.

Insgesamt gilt: hingehen, mitmachen, Spaß haben. Das gute an BJJ ist, dass es (momentan noch) mehr als ein Sport ist, es ist eine Lebenseinstellung!

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