(Foto via Cris Cyborg/Instagram) Es war der Superkampf der Frauen im MMA – Cristine „Cyborg“ Justino gegen Ronda „Rowdy“ Rousey. Monate-, wenn nicht sogar jahrelang hofften Fans rund um den Globus vergeblich auf das Duell der lange Zeit wohl besten MMA-Kämpferinnen der Welt. Dass es nicht zum erhofften Kampf kam, lag an mehreren Dingen. Einerseits konnte „Cyborg“ das Bantamgewichtslimit nicht erreichen, andererseits weigerte sich Rousey ein Duell im Catchweight oder in einer höheren Gewichtsklasse anzunehmen.
Nachdem Ronda Rousey ihren Titel völlig überraschend an Holly Holm verloren hatte, schien das Wunschduell etwas an Bedeutung verloren zu haben. Rouseys Nimbus der Unbesiegbarkeit ist passé und die Frage, ob Justino die einzige Frau sei, die Rousey besiegen könne, ganz ohne ihr Zutun gelöst.
Wie jetzt bekannt wurde, geht Justinos Traum jedoch zumindest halb in Erfüllung. Die Brasilianerin, die seit 2005 unbesiegt ist und eine Karrierebilanz von 15-1-1 aufweisen kann, wird bei UFC 198 ihr langersehntes UFC-Debüt geben. Nach fünf Kämpfen mit fünf Siegen bei Invicta FC wird Justino am 14. Mai auf Leslie Smith treffen.
Die US-Amerikanerin, die bisher viermal im Octagon der UFC stand und sich eine Bilanz von 2-2 erkämpfen konnte, dürfte als krasse Außenseiterin ins Duell mit Justino gehen. Doch war sie, glaubt man den Worten von UFC-Präsident Dana White, die einzige Kämpferin, die mit Justino in den Käfig steigen wollte. Die Kritik, dass die UFC der Brasilianerin bei ihrem Debüt, das auch noch in ihrem Heimatland Brasilien stattfinden wird, absichtlich schwache Gegnerin zugeteilt habe, verneinte er entschieden.
Der Kampf wird indes nicht im Bantamgewichtslimit stattfinden, sondern im Catchweight bis 140 pound. Das wirft die Frage auf, wie lange „Cyborgs“ UFC-Aufenthalt sein wird. Geht sie nach dem Kampf gegen Smith wieder zurück zu Invicta? Kann sie genug Gewicht machen, um zukünftig im Bantamgewicht zu kämpfen oder wird die UFC mit ihr als Aushängeschild eine neue Gewichtsklasse implementieren?
Fragen über Fragen und bisher nur wenig Antworten. Insgesamt ist es aber vorteilhaft, dass mit Justino eine der besten weiblichen MMA-Kämpferinnen nun auch in der wohl besten MMA-Organisation der Welt kämpft. Auch wenn wie bereits beschrieben das eventuelle Duell gegen Rousey einiges an Zugkraft verloren hat, so würde ein Superfight zwischen den beiden Sportlerinnen – sollte er jemals stattfinden – wohl immer noch einige Millionen vor die Bildschirme bannen.
Da Rousey wohl alsbald die Chance bekommen wird, sich ihren Titel von der aktuellen Titelträgerin Miesha Tate zurückzuholen, dürfte der Kampf zwischen ihr und Justino so schnell zwar nicht zustande kommen, aber man soll ja nichts im Leben ausschließen. Und seien wir ehrlich: Wer würde sich diesen Kampf zweier Frauen, die die frühen Jahre des Frauen-MMA so geprägt haben, nicht gerne anschauen?
