UFC geht Sponsoring mit Reebok ein

Gemunkelt wurde es ja schon lange, jetzt hat die UFC die Gerüchte auf einer offiziellen Pressekonferenz bestätigt. Ab sofort wird die größte MMA-Organisation der Welt eng mit einem der größten Sportartikelhersteller der Welt zusammenarbeiten. Nein, wir müssen euch leider (vorerst) enttäuschen – es ist nicht Boxhaus. Vielmehr hat das us-amerikanische Unternehmen Reebok den Deal mit der UFC gelandet. Welche Auswirkungen hat der Vertrag auf die UFC und vorallem auf die Kämpfer selbst?

Wie die UFC mitteilte, wird ab Juli 2015 eine neue „Kleiderordnung“ für Kämpfer gelten. Was das im Einzelnen bedeutet, kann man sich denken. Reebok wird der alleinige und einzige Ausrüster der UFC. Der Sportartikelhersteller will dazu nicht nur Fight Shorts herstellen, sondern eine komplette Kollektion mit Shirts, Shorts, Unterwäsche, Schuhen und weiterem Trainingsmaterial an den Start bringen.

Während die UFC sicherlich einige Dollar an dem Vertrag verdienen wird, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen der Deal auf die Kämpfer haben wird, kommen die meisten Kämpfer doch mit den unterschiedlichsten Sponsoren in den Ring – von Hayabusa MMA, Venum über Booster bis TapOut oder Scramble.

Das ist ab jetzt Geschichte. Patches und Shirts von anderen Sponsoren sind ab Juli 2015 sowohl im Octagon als auch während der gesamten Fight Week verboten. Zusatzeinnahmen durch Sponsoren dürften nun also um einiges zurückgehen, wenn diese nicht mehr medienwirksam im Octagon präsentiert werden können. Im Ausgleich soll das von Reebok bezahlte Geld laut White direkt an die Kämpfer ausgezahlt werden, wobei insbesondere die Verteilung sehr interessant ist.

Demnach soll der Anteil abhängig sein vom Ranglistenplatz, den der jeweilige Athlet am Tag der Weigh Ins belegt. Wer weiß, wie die UFC-Rankings zustande kommen, weiß um die Gefahren, die diese Art der Bezahlung mit sich bringen kann (und wahrscheinlich wird).

Um das Auskommen der Kämpfer zu sichern, erhalten die Kämpfer Anteile an Signature-Kleidern, die von Reebok angeboten werden. Insbesondere die schwächeren Kämpfer dürften davon aber kaum profitieren, welcher Fan trägt schon gerne ein T-Shirt eines Kämpfers, der nichtmal in den Top 15 seiner Gewichtsklasse ist?

Damit ähnelt das Modell ein wenig der Verteilung der Sponsorengelder im Fußball. Wer ganz oben ist, bekommt mehr Geld, wer unten ist, bekommt weniger. Dass die Schere zwischen sehr guten und mittelmäßigen Athleten dann auf Dauer auseinander geht, wird kaum zu vermeiden sein. Neben der Kritik von Seiten der Medien dürften auch die übrigen Kampfsportartikelhersteller nicht besonders begeistert sein, werden ihre Artikel doch ab Juli nicht mehr im wohl bekanntesten Octagon der Welt vertreten sein.

Wie sich diese Sache letztlich entwickeln wird, steht in den Sternen. Dass die Kämpfer aus dem (unteren) Mittelfeld finanziell davon profitieren werden, darf aber bezweifelt werden. Wer die Eckdaten des Vertrags sehen will, kann sich die wichtigsten Punkte bei unseren Kollegen von mmablog.de anschauen.

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