Eine Studie der Loma Linda University (Kalifornien/USA) schlägt momentan medial hohe Wellen. Wissenschaftler gaben an, dass sich in einer Studie herausgestellt hätte, dass sich die Spermien von vegetarisch lebenden Männern weniger bewegen bzw. nicht so beweglich sind, wie die der fleischessenden männlichen Bevölkerung.
Eventuell könnten Vitaminmangel und die im Soja enthaltenen weiblichen Hormone Schuld sein. Harter Stoff für Vertreter des vegetarischen Lebenstils, der sich vor allem im Sport- und Lifestylebereich vermehrter Beliebtheit erfreut. Eigentlich wollten die Forscher der Universität, die zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehört und den Vegetarismus eigentlich befürwortet, die Vorteile von vegetarischer Ernährung auf die Spermienqualität nachweisen. Dass das Ergebnis ihrer Studie nun das Gegenteil andeutet, damit hätten die Forscher selbst wohl am wenigsten gerechnet.
Mehr als 20% weniger Spermien und eine um 33,2% eingeschränkte Beweglichkeit der Spermien stellen der vegetarischen Ernährung kein gutes Zeugnis aus.
Gründe für diese Entwicklung vermuten die Forscher in chemischen Substanzen, allen voran im Östrogen, das insbesondere in Sojabohnen in Form von Phytoöstrogenen enthalten ist. Ob diese Form der Östrogene aber überhaupt eine signifikante Auswirkung auf den menschlichen Körper haben, ist ebenfalls umstritten.
So oder so darf die Aussagekraft der Studie jedoch zumindest kritisch beurteilt werden, haben die Forscher neben 443 nur 36 Ovo-lakto-Vegetarier und sogar nur 5 Veganer beobachtet.
Das neben der Ernährung an sich eventuell auch die zu starke Pestizitbelastung von Obst und Gemüse eine Rolle bei der Verminderung der Spermien spielt, das lässt eine Studie der Harvard School of Public Health vermuten.
Letztlich gibt es eine Vielzahl von Studien zu den unterschiedlichsten Bereichen unserer Ernährung und es lassen sich, je nachdem wonach man sucht, zahlreiche Vor- und Nachteile vegetarischer Ernährung finden. Falls wir jemals eine verlässliche wissenschaftliche Information darüber erhalten sollten, ob fleischlose Ernährung gut oder schlecht ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen.
Bis dahin schadet es wohl nichts, sich an das zu halten,was bereits unsere Eltern gesagt haben: von allem ein bisschen, von nichts zu viel.
