Welcher Kampfsport ist der „König der Straße“?

Wer selbst Kampfsport betreibt, sich für Kampfsport interessiert und ein paar Kampfsportinteressierte in seinem Freundeskreis hat, der wird in seinem Leben wohl mindestens einmal mit dieser Frage konfrontiert worden sein. Gibt es eine einfache Antwort auf diese Frage? Wahrscheinlich nicht. Trotzdem hat sich jetzt Firas Zahabi, seines Zeichens Coach von Georges St. Pierre und einer der besten MMA-Trainer Kanadas, dazu geäußert.

Der Headcoach des weltbekannten Tristar Gyms aus Kanada postete ein Video auf der Youtube-Seite des Teams mit folgenden Worten:

„Auf der Straße ist meiner Meinung nach MMA die erste Wahl in Sachen Selbstverteidigung. Es gibt aber auch Menschen, die nicht genug Zeit haben sich verschiedenen Sportarten zu widmen und die sich lieber auf einen Teil fokussieren. In diesem Fall kann ich nur wärmstens empfehlen, mit Brazilian Jiu Jitsu anzufangen. Jiu Jitsu ist meiner Meinung nach der beste Weg, um sich auf der Straße selbst zu verteidigen, wenn man nur eine Kampfsportart wählen kann. Kurz gesagt empfehle ich euch, mit BJJ als Kern eurer Selbstverteidigung anzufangen.“

Hat Zahabi Recht? Sicherlich gibt es einige Punkte, die für BJJ als eine der effektivsten Kampfsportarten sprechen. Man kann, wenn man die Distanz überwinden kann (!), den Kampf auf den Boden verlagern und hat dort gegen unerfahrene Gegner weitaus mehr Vorteile als im Stand. Gleichzeitig muss aber bedacht werden, dass es sich bei BJJ nach heutigen Gesichtspunkten um eine Sportart handelt und nicht um ein reines Selbstverteidigungssystem, bei dem keine Reglementierungen gelten. Und wer schon mal versucht hat, sein Guard Game zu spielen, während der Gegner Richtung Weichteile tritt oder schlägt weiß, dass das durchaus problematisch sein kann.

Doch auch gute Stand Up-Kämpfer können einem versierten BJJler durchaus gefährlich werden. Wenn ein Gegner es versteht einen Grappler auf Distanz zu halten und am Takedown zu hindern, sieht es für den Bodenkämpfer gar nicht gut aus. Das zeigt: Eine einfache Antwort gibt es auf eine so allgemeine Frage wohl kaum, weshalb diese Frage wohl noch lange unbeantwortet bleiben wird, falls sie überhaupt objektiv beantwortet werden kann. Und jeder Kampfsportler dürfte seine ganz eigene Meinung darüber haben, welche der Kampfkünste die „effektivste“ ist. Letztlich ist das wohl auch ganz gut so, bringt uns das doch höchstwahrscheinlich noch die ein oder andere Diskussion mit Gleichgesinnten.

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