Julia Irmen im Interview

 

Von Stralsund nach Niederbayern, von der Bundeswehr zur Bundespolizei, vom Volleyball über olympisches Boxen zum professionellen Kickboxen. Ein komplexer Werdegang, direkt an die Spitze.
WAKO Weltmeisterin Julia Irmen im Interview.

Boxhaus: Hallo Julia, stell dich doch mal kurz vor!

Julia Irmen: Ich heiße Julia Irmen, bin 28 Jahre alt, verheiratet und Mami eines kleines Sohnes. Bevor ich aufgrund einer schweren Schulterverletzung 2004 mit dem Kickboxen begann habe ich 10 Jahre erfolglos aber hochmotiviert Volleyball gespielt. Heißt ich habe mit dem Kickboxen begonnen und dort auch meine großen Erfolge :
11 mal DM
1 mal Vize-EM
1mal EM
3mal WM gefeiert, bevor ich aufgrund der Änderung das das Amateurboxen für Damen olympisch wurde komplett zu klassischen Boxen wechselte.

Boxhaus: Wie kam es, dass du das Boxen zugunsten von Kickboxen aufgegeben hast?

Julia Irmen: Nachdem ich die Olympiaquali versemmelt habe, wollte ich einfach mir und vorallem meiner Familie nicht mehr diese langen Trennungsphase die das Boxen aufgrund von Turnieren, Sparringslehrgängen, Blocktraining am OSP etc. mit sich gebracht hat nicht länger antun. Deshalb der Wechsel zurück zum Kickboxen und dort in den Profibereich.

Boxhaus: Als nächstes steht bei dir die Steko’s Fighnight an, du kämpfst gegen Joyce Jane Jah, wie schätzt du sie ein und wie bereitest du dich auf diesen Kampf vor?

Julia Irmen: Ja, das ist richtig. Ich denke sie ist eine recht große, defensive Fighterin und darauf bereite ich mich natürlich auch taktisch vor. Das Training läuft natürlich auf Hochtouren hab gerade ein einwöchiges Trainingslager in Österreich absolviert und bereite mich mit internationalen Sparringspartnerinnen vor die einen ähnlichen Stil kämpfen.

Boxhaus: Du kämpfst hauptsächlich Vollkontakt, hast du dir schonmal überlegt vom Ring in den Käfig zu steigen und ein MMA Match zu bestreiten?

Julia Irmen: MMA ist eine interessante Sportart, aber genauso umfangreich wie z. B das Kickboxen im Training. Heißt ich habe 10 Jahre Kickboxen trainiert um jetzt mit der Weltspitze zu kämpfen mindestens die selbe Zeit würde ich dann nochmal benötigen um die Bodentechniken etc. zu erlernen und einfach so aus Spaß, würde ich mit den Ladys nicht in den Ring steigen.

Boxhaus: Du bist eine vielbeschäftigte Frau, arbeitest bei der Bundespolizei, trainierst und kämpfst auf Weltniveau und hast dazu noch deine Familie. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Julia Irmen: Beruf, Familie und Sport lassen sich natürlich nur dann unter einen Hut bringen wenn man einen so tollen familiären Rückhalt hat wie ich. Jeder, hauptsächlich mein Mann steht da voll hinter mir und hilft wo und wann Hilfe nötig ist. Ohne meine fantastische Familie wäre das alles also gar nicht möglich…

Boxhaus: Danke für das Interview und viel Erfolg für die Zukunft! Die Letzten Zeilen Gehören dir, willst du dich noch bei jemandem bedanken?

Julia Irmen: Schlussendlich ist die Liste derjenigen, denen ich viel zu verdanken habe, so lang, dass es jeglichen Rahmen sprengen würde und doch bin ich jedem einzelnen, der mich positiv oder auch negativ beeinflusst hat dankbar, denn sie haben mich zu dem gemacht was ich heute bin.

 

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