Deontay Wilder – die Wiedergeburt des us-amerikanischen Schwergewichtsboxen?

Der König ist tot, es lebe der König! Lange Jahre ächzte die Schwergewichtsklasse im Boxen unter der erdrückenden Dominanz zweier ukrainischer Brüder: Vitali und Wladimir Klitschko. Fast eine Dekade lang hielt Klitschko die Weltmeistergürtel und sah einen Herausforderer nach dem anderen kommen – und schickte alle, die meisten vorzeitig, ohne Gürtel wieder nach Hause. Nach seiner überraschenden Niederlage gegen den Briten Tyson Fury ist jetzt wieder etwas Bewegung in die inzwischen eher langweilige Königsklasse des Boxens gekommen. Einer, der davon profitieren will, ist Deontay Wilder.

Der US-Amerikaner, der 2008 die Bronzemedaille im olympischen Boxen in Peking gewann, wird schon lange als neuer Stern am Schwergewichtshimmel gehandelt. Doch nur Wenige trauten ihm einen Sieg gegen den so dominant auftretenden Klitschko zu. Jetzt, wo Klitschko (vorerst) weg ist, sieht Wilder, immerhin amtierender Weltmeister der WBC, seine Zeit gekommen und schickte eine Drohung an den Weltmeister der anderen Verbände, Tyson Fury.

Bevor Wilder jedoch daran denken kann, die Titel zu vereinen, muss er heute Abend zuerst den WBC-Titel gegen den Polen Artur Szpilka verteidigen. Mit einer Bilanz von 20-1 ist Szilpka auch nicht gerade Fallobst, auch wenn der Mann aus Wieliczka mit 26 Jahren zu den jüngeren Boxern im Schwergewicht gehört. Sein bisher größter Kampf dürfte das Duell gegen Bryant Jennings gewesen sein, das er jedoch per TKO verlor. Mit 1.91m ist er auch 10cm kleiner als WIlder, der alle seine 35 Kämpfe gewinnen konnte und dabei nur gegen Ex-Champion Bermaine Stiverne über die Zeit gehen musste.

Zuletzt sah Wilder gegen den Franzosen Johann Duhaupas jedoch nicht ganz so stark aus und brauchte 11 Runden, bevor er den Franzosen per TKO besiegte. Insgesamt dürfte er jedoch trotzdem als klarer Favorit in den Kampf gegen Szilpka gehen. Sollte er den Kampf für sich entscheiden können, dürfte 2016 mit einigen Highlights im Boxen aufwarten. Entweder werden wir einen Versuch Wladimir Klitschkos erleben, sich seine verlorenen Titel wiederzuholen, oder es kommt zum Duell zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury. So oder so ist es gut möglich, dass wir am Ende des Jahres nur noch einen Schwergewichtsweltmeister im Boxen sehen werden. Und zum ersten Mal seit Jahren ist es mehr als unsicher, ob dessen Name Klitschko sein wird.

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