20 Monate waren vergangen, als Cain Velasquez, unangefochtener UFC-Schwergewichtschampion und für viele einer der besten Schwergewichtler aller Zeiten heute Morgen um halb 6 deutscher Zeit den Käfig der UFC betrat, um seinen Titel gegen den Brasilianer Fabricio Werdum verteidigen. Gut 20 Minuten später war der Kampf vorbei und Velasquez seinen Titel los.
Dabei fing alles gut an für Velasquez, der sich mit der Titelverteidigung vor über 20000 Zuschauern in Mexiko City einen Traum erfüllen wollte. Alles schien angerichtet für den US-Amerikaner, der stets voller Stolz auf seine mexikanische Herkunft verweist. Eine ausverkaufte Halle, ein guter, aber immerhin auch schon 37 Jahre alter Gegner – die Ausgangsposition war gut.
Auch während der ersten fünf Minuten schien es so, als habe Velasquez sich während seiner langen Abstinenz kein Stück verändert. Mit dem gewohnt druckvollen Stil stellte er Werdum nach und schickte den Brasilianer nach einem gut getimeten Treffer sogar zu Boden, wobei es auch sein könnte, dass Werdum den Weg auf den Boden freiwillig gegangen ist, um den Champion in seine Guard zu locken. Während Velasquez die erste Runde für sich entscheiden konnte, kippte das Gefecht im zweiten Durchgang. Werdum schaffte es mehr und mehr die Angriffe Velasquez‘ ins Leere laufen zu lassen und traf dabei selbst mit harten Fäusten und Kniestößen.
Von den Treffern sichtlich gezeichnet und konditionell angeschlagenen rettete sich Velasquez in die Rundenpause, wo er sichtlich erschöpft nach Luft schnappte. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass dieser Kampf in der mexikanischen Höhenluft nicht über die volle Distanz gehen würde und dass sich die anstrengende Vorbereitung Werdums, der sich 40 Tage auf die besonderen Luftverhältnisse vorbereitet hatte, lohnen würden.
Velasquez versuchte zwar auch zu Beginn der dritten Runde seinen Gegner am Käfig zu stellen, der wich den Angriffen aber geschickt aus und setzte Treffer um Treffer. Gegen Mitte der dritten Runde versuchte Velasquez schließlich einen Double leg-Takedown, der den Kampf beenden sollte. Werdum, der sich auf diese Situation intensiv vorbereitet hatte, wie er in einem Interview nach dem Kampf erklärte, setzte noch im Fallen eine Guillotine an. Velasquez, der seinen Kopf beim Takedownversuch zu weit an Werdums Seite hatte, fand sich in der Guard des Brasilianers wieder und tappte einige Sekunden nachdem beide den Boden berührten.
Insgesamt sicherlich ein schwerer Rückschlag für Verlasquez, der einige Fragezeichen hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit nach der langen Verletzungspause hinterlässt. Auch seine Kampfvorbereitung muss hinterfragt werden, gab er doch selbst zu, dass die zweiwöchige Vorbereitung in Mexiko nicht ausreichend gewesen wären.
Man darf gespannt sein, ob der Ex-Champ sich seinen Weg an die Spitze des Schwergewichts erkämpft oder ob Verletzungen seinem Körper zu sehr zugesetzt haben. Vorerst ist Velasquez seinen Gürtel jedenfalls los und Fabricio Werum ist mit 37 Jahren neuer UFC-Schwergewichtschampion.
