Mix Fight Gala XIII in Frankfurt – Die Zusammenfassung

Gestern war sie also, die Mix Fight Gala in Frankfurt.

Schon ein Blick auf die Fightcard ließ die Zuschauerherzen höher schlagen. Wie war’s denn nun?

Einlass um 16:00 Uhr stand auf der Karte, aber schon ab 14:30 trudeln die Zuschauer ein. Ob man wirklich richtig steht, sieht man wenn… Naja wenn man sich nur umschaut! Fast jeder trägt ein Shirt, dessen Aufschrift keinen Zweifel daran lässt, dass es heute um Kampfsport geht. Von legerer Sportkleidung mit Hoodie und Jogginghose bis zum kleinen Schwarzen war Garderobenmäßig alles vertreten. Erfreulich, dass der Sport so viele verschiedene Menschen anspricht!

Von außen hört man den Soundcheck des Zwischenprogramms, leider gehen die Türen nicht auf. Mit einer Stunde Verspätung wird dann doch eingelassen und die wartenden Zuschauer drängen sich zum Eingang. Penibel, aber höflich und professionell wird mn durch den Routinesicherheitscheck gelotst und dann erstmal etwas zu trinken kaufen. Vorbei am Olimp Sports Nutrition Stand und dem T-Shirt Stand sucht nun jeder einen Platz, die Sicht scheint für alle Zuschauer ideal, auch für die, die nur eine normale „freie Platzwahl“-Karte haben.

Um 18:20 beginnt die Veranstaltung mit dem Vorprogramm.

Mit sechs Amateurkämpfen, die jedoch keinesfalls Amateurhaft bestritten wurden, heizt man die noch überschaubare Menge an. Viele Sitze sind noch frei, doch denen, die schon da sind sieht man an, dass sie sich für das Geschehen interessieren. Sportler und Sportlerinnen verschiedener Gewichtsklassen messen sich nach K1 Reglement im Ring.

Um 19:30 Uhr sind die Vorkämpfe vorbei und der Veranstalter geben den Zuschauern jetzt bis 20:00 Uhr um sich an der Bar und den Snackständen auszutoben bevor es dann richtig losgeht.

Wieder mit leichter Verspätung beginnt dann das Hauptprogramm.

Als erstes Kämpft Priest West gegen den Marokkaner Omar Amrani in der Klasse bis 80 Kilogramm. In der ersten Runde werden noch vorsichtig Tritte ausgetauscht, West tritt eherhoch, Amrani eher tief. In der zweiten Runde wird dynamischer gekämpft. Amrani fegt West sauber von den Füßen, nachdem er dessen Kick gefangen hat. In der dritten Runde versucht Amrani die noch aufzuholenden Punkte mit riskanten Falltritten auszugleichen. Obwohl sehr spektakulär anzusehen, bringen sie ihm leider nicht den gewünschten Erfolg. Letztenendes Gewinnt Priest West nach Punkten.

Der zweite Kampf wird zwischen Denis Schneidmiller und Warren Stevelmans ausgetragen. Schneidmiller war kurzfristig für Tevfik Sucu eingesprungen, da dieser sich in einer der Letzten Trainingseinheiten schwer am Knie verletzt hatte und den Kampf zu seinem eigenen Bedauern absagen musste. Schneidmiller überzeugte durch einen offensiven Kampfstil und suchte die kurze Distanz um viele schnelle, harte Haken zu landen. Stevelmans lies sich auf das Spiel zwar ein und beide Kämpfer drehten in der dritten Runde nochmal richtig auf, trotzdem holt sich Schneidmiller den Sieg durch Punkte.

Als drittes Kämpt der Russe Roman Mailov gegen Leo Zulic an.Am anfang der ersten Runde geben sich beide Kämpfer noch recht vorsichtig, steigern das Tempo aber dann doch noch. In der Zweiten Runde fällt Zulic durch sehr effiziente Kombinationen auf, muss dann aber einen Tiefschlag einstecken. Nach einer kurzen Erholungspause steht er aber wieder, die Runde wird jedoch dann von Mailov dominiert und auch in der dritten Runde sammelt der Russe mehr Punkte als Zulic. Zulic wehrt sich tapfer, dennoch gewinnt Mailov durch TKO.

Im vierten Kampf treffen Dima Weimer und Alex Schmitt aufeinander. Schon in der ersten Runde legt Weimer kräftig vor und Schmitt wird bereits zwei Mal angezählt. In der zweiten Runde hält Schmitt wieder wie gewohnt dagegen, es wird recht ausgeglichen gekämpft. Die dritte Runde wird großteils auf kurzer Distanz ausgetragen und es scheint als würde Schmitt gut aufholen. Der Sieg geht dann aber doch an Dima Weimer, ein Sieg nach Punkten.

Kampf fünf ist schnell zusammengefasst, der Kasache Alexander Braun kämpft einen ausgewogenen und vorsichtig geführten Kampf gegen Marco Aschenbrenner, Braun landet in der dritten Runde einen harten Lebertritt und gewinnt nach Punkten.

Kampf sechs. Mohammed Medhar gegen Enriko Kehl. Das Team Kehl ist mit einer großen Fanbase angereist, die nochmal ordentlich Stimmung machen, der Kampf beginnt die Erwartungen werden erfühllt. Besonders Spektakuläre Aktionen sieht man nicht, doch das Ergebnis spricht für sich: Obwohl Medhar auch nach vielen harten Treffern noch steht, gewinnt Kehl in Runde zwei durch TKO.

Der siebte Kampf wird nun von den Damen der Schöpfung ausgetragen. Sarah Dabaieb gegen Ania Fucz. Nach drei Runden Dauerfeuer aus beiden Ecken,  technisch sehr sauberen Stilen und von beiden Seiten auftretender Dynamik gewinnt Ania Fucz nach Punkten.

Der erste MMA-Fight des Abends wird von Victor Kuku und Cengiz Dana bestritten. Leider traut sich keiner der beiden Kämpfer einen richtigen Angriff zu wagen. Dana landet wiederholt auf dem Rücken und wartet dort auf Kuku, leider verlagert dieser den Kampf nicht auf den Boden und beschwert sich beim Ref. Dana muss aufstehen, der Kampf geht im stehen weiter. Die Zuschauer sind nicht begeistert über den recht ereignislosen Fight, es passiert nicht wirklich viel, bis Dana wieder auf dem Boden liegt und wartet. Kuku regt sich darüber nun doch sehr auf und teilt einen optisch sehr ansprechenden Versentritt aus. Ein Frontflip in Richtung Dana und die darauf folgende Verwarnung weil dieser wohl in einem Tiefschlag endete lassen bei Victor Kuku die Sicherungen durchbrennen. Er wird Disqualifiziert, nachdem er auf Dana, als er wieder auf dem Rücken gewartet hat einstampft obwohl der Schiedsrichter eine Unterbrechung ausgerufen hatte.

Etwas erfreulicher als der Kampf fällt ein Zwischenevent aus. Es wird ein Artworkbild der Gala von Horst Nungesser unter den Zuschauern versteigert. Das Geld wird zu 100% an die kleien Ayleen weitergeleitet, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Mit dem Erlös soll sie sich den ein oder anderen Herzenwunsch erfüllen. Startgebot 200 Euro. Am Schluss wird das Bild für extrem großzügige 1000 Euro von einem privaten Spender aus dem VIP Bereich ersteigert.

Weiter im Programm! Kampf Nummer neun: Alex Klenner gegen Murat Göktepe. Recht bald in der ersten Runde wird der Kampf auf den Boden verlagert. Göktepe gibt den Takt vor und schenkt dem erst 18-Jährigen Klenner harte Schläge ein. Ein Ground and Pound aus dem Lehrbuch. Klenner verteidigt und versucht immer wieder den Triangle, scheitert aber. Auch in der zweiten Runde sieht es für Alex Klenner nicht besser aus. Er gibt zwar alles aber Göktepe ist ihm überlegen. Immer wieder gehen die beiden auf den Boden, immer wieder landet Göktepe harte Treffer gegen Klenner, dieser wehrt sich tapfer. Das Publikum ist mittlerweile still, der mitreißende Kampf lässt keine Zeit für Zwischenrufe. Der Durchhaltewille von Klenner ist beispiellos. Offensichtlich mitgenommen durch den erlittenen Schaden rafft er sich in der dritten Runde nocheinmal auf und fast scheint es als könne er das Blatt noch überraschend mit einem Leglock wenden. Sehr knapp befreit sich Göktepe und gewinnt nach ende der Runde durch Punkte. Respekt an Klenner für seinen eisernen Willen. Ein wahrer Kämpfer.

Den zehnten Kampf bestreitet Rafael Lewon vom Team MMA Spirit gegen Michael Adelina. Gleich nach dem Gong legt Lewon los. Er gibt alles und so gern man sich das Sektakel noch länger angesehen hätte, Lewon beendet den Kampf in der ersten Runde durch überragende Kombinationen und erzielt ein frühes TKO.

Kampf elf… Abgesagt. Christian Eckerlin, ebenfalls vom Team MMA Spirit betritt den Ring, Kein großer Auftritt, keine Handschuhe. Schon im vorfeld wurde im Publikum gemunkelt, etwas sei schief gegangen, vor allem die Fanbase des MMA Spirit tuscheln schon seit geraumer Zeit, Mario Stapel würde nicht erscheinen. Nun die offizielle Bestätigung. Offenbar hat Stapel abgesagt, er könne nicht kämpfen, da er im Krankenhaus liegt. Der Kampf wäre einer der Highlights geworden und die Zuschauer sind von der kurzfristigen Absage enttäuscht. Eckerlin drückt sich sehr diplomatisch aus, sehr ruhig, sehr fair. Entschuldigt sich beim Publikum, bedankt sich bei seinen Sponsoren und den Menschen die ihn unterstützen. Von der Zuschauerriege kommen andere Spekulationen, auf die wir hier nicht näher eingehen.

Im vorletzten Fight des Abends tritt Publikumsliebling Thilo Schneider gegen Valdet Gashi an. Es scheint, als hätten die Schneiderfans die ganze Halle für sich und nach drei spannenden Runden kann Schneider, angestachelt von den Zurufen aus der Zuschauerriege nicht anders, als den Kampf für sich zu entscheiden. Ein Sieg nach Punkten.

Nun folgt der letzte Kampf des Abends. Zeit fürs Main-Event. Im Schwergewichtskampf stehen sich der Pole Dawid Baziak und der Deutsch-Grieche Andreas „Big Daddy“ Kraniotakes gegenüber. Die erste Runde beginnt recht langsam, beide tasten sich vorsichtig ab Kraniotakes sagt später, er wollte bewusst testen, wie stark Baziak im Stand-Up kämpft. Der Planet-Eater dominiert den Kampf, auch wenn Baziak sich nicht einschüchtern lässt. Immer wieder shootet Kraniotakes nach Baziaks Beinen und schließlich bekommt er was er will. Aus der Mount trommeln die Fäuste auf Baziak herunter. Gut gedeckt kann Baziak schweren Schaden verhindern, Kraniotakes hat aber durch überlegenes Groundgame ganz klar den Vorteil. Zwar kann Baziak den ersten Versuch eines Rear Neck Chokes verteidigen, in der Zweiten Runde erkämpft sich Kraniotakes jedoch wieder den Rücken und beendet den Kampf mit einem Rear Neck Choke. Nach dem Kampf gibt Dawid Baziak an, er hätte sich in der ersten Runde eine Rippe gebrochen, was ihn in der zweiten Runde gehindert hat. Beide Kämpfer äußerten sich jedoch sehr positiv übereinander und das ist letztendlich was man sehen will: Respekt und Bescheidenheit.

 

Zusammengefasst war die Gala aus unserer Sicht ein klarer Erfolg. Einige Sitze waren leer geblieben, das hat der Stimmung aber keinerlei Abbruch getan.

 

Boxhaus bedankt sich bei allen Kämpfern für die hervorragende Show.

 

 

 

 

 

 

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