„Ich werde mir ihren Kampf heute Abend anschauen und wie es dann weitergeht, weiß ich noch nicht.“ Das waren die Worte von Dana White, der gestern Abend am Käfig saß, als Cris „Cyborg“ Justino ihren Titel gegen die Kanadierin Charmaine Tweet verteidigte. „Cyborgs“ Leistung dürfte White die Dollarzeichen und Sorgesfalten gleichzeitig in die Augen getrieben haben.
Kaum hatte Ringrichter Herb Dean den Hauptkampf von Invicta 11 eröffnet, war er auch schon wieder vorbei. Weniger als 50 Sekunden brauchte die Brasilianerin, um ihre Gegnerin per TKO zu besiegen. Justinos Bilanz verbessert sich damit auf 13-1(1), wobei sie seit ihrem Debüt 2005 nicht mehr verloren hat und 11 ihrer 13 Siege per (T)KO einfahren konnte. Eine kräftige Gerade zum Kampfbeginn klärte auch gestern die Verhältnisse schnell, Tweet hatte keine Chance gegen das harte Stand Up Justinos und musste zahlreiche Schläge und Kniestöße einstecken, bevor Herb Dean ein Einsehen hatte und den ungleichen Kampf abbrach.
Damit zeigte Justino einmal mehr, dass sie neben Rousey die wohl beste MMAlerin der Welt ist. Rein sportlich gesehen würde ein Duell zwischen der Invicta und der UFC-Titelträgerin nicht nur Sinn ergeben, es wäre mehr oder minder zwingend erforderlich, sowohl aus sportlicher als auch finanzieller Hinsicht. Die UFC hat den Fehler begangen, die richtig großen Supferfights ihrer Geschichte nicht auf die Beine zu stellen. Lesnar vs. Fedor, GSP vs. Silva oder Silva vs. Jones – alles heißdiskutierte Kämpfe, die jedoch nie zustande kamen.
Mit Cyborg und Rousey hat man den nächsten potenziellen Superfight vor Augen und es wäre eine Schande, wenn man sich diese Möglichkeit entgehen lassen würde. Die Chancen, dass wir den Kampf irgendwann noch sehen werden, stehen aber wohl nicht so schlecht. Shannon Knapp, Präsidentin von InvictaFC sagte kürzlich, ein Kampf der beiden wäre so wahrscheinlich wie nie zuvor. Und auch Dana White und Lorenzo Fertitta werden sich die Möglichkeit wohl nicht nochmal entgehen lassen wollen, einen der zugkräftigsten Kämpfe auf die Beine zu stellen, wenn es irgendwie möglich erscheint.