Arthur Abraham – eine Karriere am Scheideweg

(Foto via Sebastian Heger) Ungefähr sechs Wochen ist es her, dass Arthur Abrahams Plan, die Boxwelt der Vereinigten Staaten von Amerika zu erobern, scheiterten. Der mexikanische Herausforderer Gilberto Ramirez war eine Nummer zu groß für den 36jährigen gebürtigen Armenier. Abraham fand von Beginn an nicht richtig in den Kampf und musste seinen Titel nach einer klaren 120-108-Entscheidung in Amerika lassen. Nun steht „König Arthur“ am Scheideweg seiner Karriere.

Schaut man sich die deutsche Boxlandschaft an, kann Abraham als einer der letzten aus der großen Zeit des deutschen Boxens gelten. Mit 36 Jahren, 49 Profi-Kämpfen auf dem Buckel und einer klaren Niederlage im letzten Kampf scheint klar, dass Abraham momentan in einer schwierigen Situation ist. Dass er keine 10 Jahre mehr boxen wird ist klar, umso entscheidender wird der nächste Kampf für den ehemaligen Supermittelgewichtschampion. Wer in diesem Duell sein Gegner sein wird, steht jetzt fest: Abraham wird am 19. Juli auf den Norweger Tim-Robin Lihaug (15-1) treffen.

In diesem Kampf geht es um nicht weniger als um die Fortsetzung von Abrahams Karriere. Zwar kündigte er an, die Scharte aus dem Kampf gegen Ramirez auswetzen und nochmal Weltmeister werden zu wollen, eine Niederlage gegen den Norweger dürfte dem aber endgültig einen Riegel vorschieben.

Betreut wird Abraham dabei erneut vom 73jährigen Ulli Wegner. Das Box-Urgestein erklärte zwar, mit Abrahams Leistung im Kampf gegen Ramirez absolut nicht einverstanden gewesen zu sein, er habe sich aber laut der Website von Team-Sauerland entschlossen, seinem Schützling noch eine Chance zu geben.

Trotz der Niederlage gegen Ramirez geht der Ex-Weltmeister wohl als Favorit in das Duell mit dem 23jährigen Norweger, der seine letzten 14 Kämpfe in seinem Heimatland bestritt und 8 seiner 15 Kämpfe per (T)KO gewinnen konnte. Wie hoch der Druck für den gebürtigen Armenier ist, wird auch aus den Äußerungen von Kalle Sauerland deutlich.

„Arthur ist schon früher von Niederlagen zurückgekommen und er wird es auch diesmal schaffen. Es geht jetzt um sein Erbe und wie man sich an ihn als Boxer erinnern soll. Er muss zeigen, dass das Feuer noch brennt und er bereit ist zu arbeiten, um erneut Champion zu werden.“, so Sauerland auf der Homepage seines Boxstalls.

Inwiefern Abraham dazu noch bereit bzw. fähig ist, werden wir am 16. Juli sehen, wenn er in der Berliner Max-Schmeling-Halle in den Ring steigt.

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