Jiu-Jitsu

Jiu-Jitsu ist eine der ältesten japanischen traditionellen Kampfsportarten, die schon von den Samurai praktiziert wurde. Die Samurai trainierten Jiu-Jitsu, um sich beim Verlust der eigenen Waffen verteidigen zu können. Daher ist das Jiu-Jitsu die Mutter vieler Kampfsportarten wie z.B. MMA, Judo, die erst aus dem Jiu-Jitsu entstanden sind. Jiu-Jitsu wird im Gi trainiert. Man lernt für die Gürtelprüfungen Selbstverteidigungstechniken, Würgetechniken, Haltegriffe, Transporttechniken, Würfe, Boxen und Karate Grundschule aber auch sehr vielseitiges Kämpfen im Stand und am Boden auch mit Schlägen und Tritten sowie Hebeln u.v.m. Jiu-Jitsu trainiert den ganzen Körper. So ein Kampfsporttraining ist immer eine gute Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining. Auch wenn man nicht das Ziel hat Schwarzgurt zu werden, ist Jiu-Jitsu eine Sportart mit der man seine Fitness trainiert und dabei Selbstverteidigung lernt. Für alle Altersgruppen eignet sich Jiu-Jitsu auf Grund seiner vielseitigen Trainingsmethoden.

 

TECHNIKEN JIU-JITSU

Die Techniken, die im Prüfungsprogramm stehen, spiegeln eine gute Übersicht wider von dem was ein Jiu-Jitsu-Ka lernt. Das Jiu-Jitsu Prüfungsprogramm enthält Falltechniken, Abwehren von z.B. Körperumklammerungen, Schwitzkästen und Würgen, aber auch Waffenabwehren, Judoaktionen und Wurftechniken. Nach diesem Technikteil zeigt der Prüfling Schlag-,Tritt- und Blocktechniken sowie Pratzenkombinationen und Kämpfen.

Jiu-Jitsu ist als japanische Kampfsportart eine der Budosportarten und enthält viele Selbstverteidigungstechniken, die auch scheinbar schwächere korrekt ausführen können, um sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen.

 

Weil Jiu-Jitsu so vielfältig ist, bietet es sich an als Jiu-Jitsu-Ka bei verschiedenen Turnieren teilzunehmen z.B. Bodenkampf, Grappling, Allkampf, Karate, aber man kann sich auch auf MMA, Kickboxen, BJJ oder Judo Turniere vorbereiten. Naheliegender sind natürlich Jiu-Jitsu oder (deutsche) Ju-Jutsu Turniere. Wichtiges Leitkonzept des Jiu-Jitsu ist das Siegen durch Nachgeben. Also als Zeichen der Aufgabe ist es dringend notwendig den Anfängern zu erklären, dass sie abklopfen müssen sobald ihnen etwas wehtut. Meistens wird durch Würgen oder Hebeln abgeklopft. Einer der am häufigsten verwendeten Hebeltechniken ist der Juji Gatame, dieser (Armbar) wurde beispielsweise auch von Ronda Rousey gerne benutzt um beim MMA in der UFC zu gewinnen. Der Hadaka Jime ist einer der beliebtesten Würgetechniken des Jiu-Jitsu, weil man ähnlich wie beim Juji Gatame aus vielen verschiedenen Positionen in die Technik kommen kann und es dann sehr effektiv wirkt.

 

Weil das Jiu-Jitsu eine traditionell japanische Kampfsportart ist, lernt man auch alle Japanischen Begriffe z.B. heißt es Juji Gatame für den getreckten Armhebel/ die Armbar, oder Mawashi Geri Jodan für einen Halbkreistritt auf Kopfhöhe. Schon beim betreten des Dojos (=Trainingsraum) wird sich traditioneller Weise verneigt und OSU gesagt. OSU bedeutet auf deutsch übersetzt „gemeinsam bedrängt sein“ d.h. dass man an seine Grenzen geht, dass man mit einander trainiert und kämpft und ist gleichzeitig ein Grußwort, ein Zeichen von Respekt und lässt sich in Zusammenhang bringen mit dem Spuch „Einer für alle, alle für einen“ der drei Musketiere.

 

 

JIU-JITSU GESCHICHTE IN DEUTSCHLAND

Erich Rahn (01.05.1885-05.07.1973) war der erste deutsche Jiu-Jitsu Trainer in Deutschland. Er hatte als Kind das vergnügen in Japan mit den Söhnen des Botschafters zu spielen und sich freundschaftliche Rangeleien zu liefern. Beim rangeln waren die japanischen, viel kleineren Jungs Erich immer überlegen. Erst viel später erfuhr er, dass die Jungs schon damals fit waren was die Jiu-Jitsu Techniken angeht waren. Seit dem wollte Erich Rahn selbst Jiu-Jitsu lernen. Bei einem Zirkusbesuch in Berlin sah Erich den japanischen Kämpfer Katasukuma Higashi, der einen viel größeren und optisch kräftigeren Mann durch Jiu-Jitsu zu Boden zwang. Im Anschluss seines Zirkusauftrittes überredete Rahn ihn ihm Unterricht zu geben.

Der 21 Jahre junge Erich Rahn begann in einem Hinterzimmer einer Kneipe in Berlin-Mitte Jiu-Jitsu Unterricht zu geben. Er optimierte es den europäischen Ansprüchen und es folgten Schüler der Polizei und des Militärs. Durch den 1.Weltkrieg wurde seine Lehrtätigkeit unterbrochen. Danach startete Erich mit einer „Promotion-Tour“ und trat Wettkämpfe gegen namenhafte Boxer und Ringer an. 1921 eröffnete Rahn eine Kampfsportschule in Berlin-Schöneberg. Nach dem 2.Weltkrieg erlaubten die Besatzungsmächte keinen Kampfsport. Erst im Alter von 65 Jahren konnte er endlich wieder seine Schule „Deutscher Jiu-Jitsu-Ring Erich Rahn e.V.“ wieder einige Meter weiter in Berlin-Schöneberg eröffnen.

 

PRÜFUNGEN IM JIU-JITSU

Heute werden z.B. über den Verband „Deutscher Jiu-Jitsu-Ring Erich Rahn e.V.“ Gürtelprüfungen abgenommen. Das Gürtelsytem im Jiu-Jitsu für erwachsene ist in Kyu- und Dan-Grade unterteilt. Die Kyu-Grade sind mit farbigen Gürteln (Gelb, Orange, Grün, Blau und Braun) gekennzeichnet. Die Dan-Grade können durch Streifen auf dem Schwarzgurt gekennzeichnet werden. Egal welche Farbe der Gürtel hat, er hält den Gi um den Bauch zusammen und zeigt eine ungefähre Leistungseinschätzung was das Jiu-Jitsu angeht.

Eine Gelbgurt Prüfung im Jiu-Jitsu enthält beispielsweise ca.30 Techniken, mit denen der Anfänger den Prüfern sein Können präsentiert und ab dem Grüngurt müssen die Kampfsportler auch Bodenkämpfe und Standkämpfe gegen einen oder im Randori gegen mehrere Kampfsportler machen. Beim Kämpfen achten dir Prüfer darauf, dass die Techniken kämpferisch angewendet werden. Das heißt, dass man im Jiu-Jitsu Training durchaus auf Kämpfe im Kickboxen, Judo, Karate, Boxen und Allkampf vorbereitet wird.

Das vielseitige Kämpfen zeigt, dass man im Jiu-Jitsu Techniken lernt, die die Basis anderer Kampfsportarten sind.

Neben den vielen verschiedenen Kämpfen die man zur 1.Danprüfung macht, wird auch das Wissen über ca. 140 Techniken abverlangt. Viele dieser Techniken präsentieren verschiedene Abwehren eines Angriffs.

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