Wie viel Sparring ist zuviel?

Sparring gehört, zumindest bei kompetetiven Kampfsportarten, zum Training wie das Dribbling zum Fußball. Dass es dabei nicht immer sachte zur Sache geht, versteht sich von selbst, schließlich ist es das ausgemachte Ziel, seinen Gegner/Partner an Kopf oder Körper zu treffen. Zwar wird der normale Kampfsportler wohl nur mit stark angezogener Handbremse sparren, trotzdem kann es natürlich immer mal zu härteren Treffern kommen. Eine Tatsache, die Jamie Varner, Ex-UFC-Kämpfer und ehemalige WEC-Champion, als Grund für sein frühes Karriereende nennt, wie mmablog.de berichtet.

Varner war nach seiner letzten Niederlage gegen Drew Dober, der vierten hintereinander, vom aktiven Kampfgeschehen zurückgetreten. Der ehemalige WEC-Leichtgewichtschamp, der so klangvolle Namen wie Donald Cerrone und Edson Barboza besiegen konnte, hatte zu diesem Zeitpunkt 35 Kämpfe absolviert und war 30 Jahre alt. Die Entscheidung, in diesem für Kämpfer noch mehr oder wenigen jungen Alter zurückgetreten, hatte Varner ganz bewusst getroffen. Er erklärte, dass er lange Zeit mit deutlich schwereren Kämpfern trainiert habe und dort auch den ein oder anderen schweren Treffer zum Kopf einstecken musste. Bei drei Sparringseinheiten die Woche, die er jahrelang absolviert habe, hätten diese Treffer in der Summe zu seinem vorzeitigen Karriereende geführt.

Varner rät jüngen Kämpfern, nicht mehr als einmal die Woche zu sparren. Mehr Sparringseinheiten seien einerseits nicht notwendig und andererseits für die Gesundheit des Kämpfers schädlich. Schutzausrüstung wie Kopfschutz und schwere Boxhandschuhe würden die Schäden zwar etwas dämpfen, trotzdem würde das Gehirn bei Kopftreffern Schaden nehmen.

An der These Varners ist durchaus etwas Wahres dran. In einer jahrelangen Karriere summieren sich die Kopftreffer, die man im Sparring nimmt. Dass dies nicht gesund ist, erklärt sich von selbst. Doch wie oft ist Sparring notwendig? Bis zu welchem Umfang ist es noch vertretbar und wo ist die Grenze, die man nicht überschreiben sollte? Alles in allem ein sehr schwieriges Thema, das das Kernproblem aller Kampfsportarten darstellt, die Wettkämpfe veranstalten. Das Ziel des Wettkampf ist es, deinen Gegner körperlich zu besiegen. Und wie kann man sich auf diese Situation vorbereiten, ohne seinen eigenen Körper zu oft in eine Situation zu bringen, in der er unnötigen Schaden nimmt?

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