Wer ist der „Greatest of all time“?

Nur wenige Diskussionen im Kampfsportbereich werden so hitzig und intensiv geführt wie die um die Frage, wer der beste Boxer/MMAler/Kickboxer/Ringer etc. der Welt bzw. aller Zeiten ist. Wir haben uns der Sache mal angenommen und schauen uns im MMA-Bereich um, wer hier der beste Kämpfer aller Zeiten ist oder ob es ihn überhaupt gibt.

Wenn man den besten MMAler aller Zeiten sucht, kommt man bei der Kandidatensuche an der UFC nicht vorbei. Die us-amerikanische Organisation ist seit Jahren absoluter Marktführer im MMA-Bereich und (fast) jeder Kämpfer, der zur absoluten Weltelite der letzten 15 Jahre gehört hat, stand schon mal im Octagon der UFC. Bevor die ersten Stimmen laut werden, ja, ein Kämpfer in der engeren Auswahl hat (noch) nicht in der UFC gekämpft, aber wie es aussieht, ist das wohl doch noch möglich. So oder so haben wir vier Kandidaten in der engeren Auswahl.

1. Georges St. Pierre

Der Kanadier ist ohne Zweifel der beste Weltergewichtler, der bisher als professioneller MMA-Kämpfer in den Käfig/Ring gestiegen ist. Von vielen wird er auch Pound for Pound als bester Kämpfer gesehen. Der sich inzwischen im Semi-Ruhestand befindende Ex-Champion war bekannt für seine überragende Physis und seine punktgenauen Takedowns. Er konnte den Kampf nach Belieben auf die Matte verlegen und dominierte seine Gegner dort. St. Pierres Kampfstil war sicherlich nicht der aufregendste, aber mit Sicherheit sehr effektiv. „Rush“ besiegte das „who is who“ im Weltergewicht und war für mehrere Jahre ein extrem dominanter Champion.

2. Anderson Silva

Anderson Silva war bis zu seinen Niederlagen gegen Chris Weidman für viele die klare Nummer 1 in Fragen „GOAT“. Zwei klare Niederlagen gegen Weidman und die positive Dopingprobe nach dem Kampf gegen Diaz haben sein Vermächtnis jedoch nachhaltig beschädigt. War er zu seiner Hochzeit einer der besten Kämpfer der Welt? Sicherlich, Silvas Geschwindigkeit und Auge waren zu dieser Zeit unübertroffen. War er der größte Kämpfer aller Zeiten? Mit Blick auf seine letzten drei Kämpfe muss das inzwischen zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden, auch wenn er das Mittelgewicht jahrelang nach Belieben dominiert hat.

3. Jon Jones

Der ehemalige UFC-Halbschwergewichtschampion ist, sieht man von einer Niederlage durch Disqualifikation ab, bisher noch unbesiegt im Octagon. „Bones“ zeigte beeindruckende Leistungen gegen Daniel Cormier, Vitor Belfort und Lyoto Machida, war aber gegen Alexander Gustafsson kurz vor einer Niederlage. Jones‘ Physis ist extrem gut und seine Technik gehört zum Besten,was die moderne MMA-Welt zu bieten hat. Leider hat „Bones“ durch seine Schwierigkeiten im Privatleben fürs Erste die Chance vertan, als größter Kämpfer der Welt in die Geschichte einzugehen. Was bleibt sind beeindruckende Siege, mehr aber (noch) nicht. Drücken wir ihm die Daumen, dass er nochmal zurückkommt und sein Vermächtnis weiter ausbauen kann.

4. Fedor Emelianenko

Eine sichere Bank bei der Diskussion um den „größten Kämpfer aller Zeiten“ ist der Russe Fedor Emelianenko. Emelianenko hat während seiner Karriere gegen jeden Gegner gekämpft, der Rang und Namen hat und bis 2010 hat er all seine Gegner besiegt. Arlovski, Sylvia, „CroCop“, Mark Hunt, Big Nog, Sammy Schilt – Fedor hat sie alle gekämpft und besiegt. Dann kam Fabricio Werdum und tappte den „Last Emperor“, der danach noch zwei Kämpfe gegen Dan Henderson und Antonio „Big Foot“ Silva verlor. Fedors Vermächtnis besteht weiterhin, mit seiner angekündigten Rückkehr in diesem Jahr besteht aber durchaus noch die Gefahr, dass wir weitere Niederlagen vom ehemals gefährlichsten Schwergewicht auf dem Planeten sehen werden.

Fazit

Die Frage, wer von diesen vier Männern der größte bzw. beste MMAler aller Zeiten ist, dürfte – wenn überhaupt – nur sehr schwer zu beantworten sein. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen und bis auf Georges St. Pierre ist keiner auf dem Höhepunkt seiner Karriere abgetreten (ok, vielleicht GSP auch schon 1-2 Kämpfe darüber hinaus). Eine allgemeingültige Antwort können wir also nicht finden. Aber das ist auch gut so, schließlich bleiben MMA-Fans damit jetzt noch eine Vielzahl von Abenden, um darüber zu philosophieren, wer denn nun der beste Kämpfer der Welt sei.

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