On the way to the ring: Tim Wiese

Ring Copyright Achim OehmDas Wochenende war aus (kampf)sportlicher Sicht voll gepackt bis oben hin, wie man so schön sagt. Klitschko hat seine WM-Titel zum 17. Mal verteidigt, während sich einige Stunden später die UFC-Schwergewichte Fabricio Werdum und Mark Hunt um den Interimsgürte der UFC gegenüberstanden. Doch das war bei Weitem nicht alles.

So stand einige Kilometer südlich von Hamburg, wo Klitschko seinen IBF-Titel gegen den Bulgaren Kubrat Pulev verteidigte, ein anderer (ehemaliger) Hochleistungssportler im Fokus der Aufmerksamkeit, der bisher mit Kampfsport eigentlich recht wenig am Hut hatte. Die Rede ist von Tim Wiese, dem ehemaligen Torhüter des 1. FC Kaiserslautern, von Werder Bremen und der TSG Hoffenheim.

Wiese, der es immerhin auf sechs Auftritte im Trikot der Fußballnationalmannschaft brachte, hatte sich nach einer eher unglücklichen aber aus finanzieller Sicht wohl höchst lukrativen Zeit im Trikot der TSG Hoffenheim vom Profifußball abgewendet und sich dem Eisensport gewidmet. Eine Tatsache, die in den letzten Monaten auch deutlich sichtbar wurde, legte Wiese doch deutlich an Muskelmasse zu. Mit angeblichen 120kg würde der 1.93m große Hühne damit noch ein paar Kilogramm über Wladimir Klitschko liegen.

Auf Grund seiner neuen Physis, seiner Prominenz in Deutschland und seiner Vorliebe für das amerikanische Wrestling wurde Wiese auch schnell für die WWE interessant. Erste Gerüchte wurden vor einigen Monaten laut, laut derer sich die amerikanische Premiumorganisation in Verhandlungen mit Wiese befinden würde. Gerüchte, die sich zufälligerweise um das WWE-Event in Frankfurter verdichteten.

Und so kam es am vergangenen Samstag, wie es kommen musste. Wiese war nicht nur auf dem roten Teppich zu finden, sondern wurde von der WWE sogar als Zeitnehmer bei einem Match eingesetzt. Und die WWE wäre nicht die WWE, wenn sie ihren neuen deutschen Star nicht direkt ins Programm eingebaut hätte. So betrat Wiese nach einigen Pöbeleien mit zwei der Protagonisten den Ring und präsentierte sich unter „Wiese,Wiese“-Rufen den Fans.

Zu körperlichen Auseinandersetzungen kam es aber noch nicht, dafür dürfte die Vorbereitungszeit Wieses nicht ausgereicht haben. Der Ex-Bremer genoß seinen Auftritt im Ring aber sichtlich, setzte – im Tankshirt- seine Muskulatur gekonnt in Szene und zeigte mit den Siegern des Tag-Team-Kampfes sogar noch seine tänzerischen Fähigkeiten.

Wer Wiese an diesem Abend im Ring gesehen hat, dem wurde klar: da steht ein Mann, der Spaß an der Sache hat, und dieser Spaß übertrug sich auch aufs Publikum. Und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das das letzte Event der WWE gewesen wäre, auf dem der ehemalige Nationaltorhüter im Ring steht. Es scheint, als hätten sich mit Wiese und Wrestling zwei gefunden, die mehr gemein haben als den gleichen Anfangsbuchstaben. Zu wünschen wäre es ihm nach all den sportlichen Nackenschlägen jedenfalls.

 

 

 

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