„The Reem“ is back!

Gestern Abend fand eines der besten UFC-Events der letzten Wochen statt. UFC 185 lieferte einiges: zwölf Kämpfe, acht vorzeitige Siege, sieben (T)KO-Siege und zwei neue Champions waren das Ergebnis des Abends (Eine Nachbetrachtung findet ihr wie gewohnt auf mmablog.de). Neben den überragenden Leistungen von Rafael dos Anjos und Joanna Jedrzejczyk darf ein Kämpfer jedoch nicht vergessen werden: Alistair Overeem.

Fast dreieinhalb Jahre ist es jetzt her, als Alistair Overeem mit einigen Vorschusslorbeeren in die UFC kam. Über vier Jahre war er zu diesem Zeitpunkt unbesiegt, hatte Gegner wie Fabricio Werdum, Mark Hunt oder Todd Duffee besiegt. Auch in der UFC sah es zuerst so aus, als habe man den kommenden UFC-Schwergewichtschampion unter Vertrag genommen. Mit einem krachenden Kick zur Leber schickte „The Reem“ seinen ersten UFC-Gegner, Brock Lesnar, auf die Bretter und setzte mit schwerem GnP nach, bis der Ringrichter den Kampf abbrach.

Nachdem viele Overeem nach diesem Kampf als den kommenden Champion sahen, ging es für den Niederländer danach bergab. Nachdem er für 9 Monate wegen eines Dopingvergehens gesperrt wurde, dominierte er seinen kommenden Kampf gegen Antonio Silva über zwei Runden, bevor dieser ihn zu Beginn der ersten Runde erwischte und den Kampf völlig überraschend per TKO für sich entscheiden konnte. Auch der dritte Kampf Overeems in der UFC verlief ähnlich. Eine dominante erste Minute, in der er seinen Gegner Travis Browne bereits kurz vor dem TKO hatte, folgte eine Unachtsamkeit, in der „Hapa“ den Niederländer mit einem Frontkick fällte und den Kampf per GnP beenden konnte.

Einem Sieg gegen Frank Mir folgte dann eine erneute TKO-Niederlage gegen Ben Rothwell, die eindeutig Overeems Schwächen offenlegte. Zwar verfügt er über unglaublich viel Kraft, kämpft insgesamt aber mit viel zu offener Deckung und verfügt nicht über die erforderlichen Nehmerqualitäten, um diesen Kampfstil erfolgreich gestalten zu können.

Während sein Teamwechsel hin zu Jackson MMA im Kampf gegen Rothwell noch nicht zum Tragen kam, zeigte sich Overeem gegen Stefan Struve und gestern gegen Roy Nelson vor allem taktisch stark verbessert. Der Niederländer ließ sich nicht auf wilde Schlägereien ein sondern machte von Beginn an aus der Distanz Druck, spielte seine Reichweite aus und setzte Nelson mit Kicks, Schlägen und Kniestößen zu.

Während wohl 99% aller Gegner bei den Treffern, die Overeem landen konnte, KO gegangen wäre, schluckte Nelson einen Kick nach dem anderen und verließ den Käfig nach 15 Minuten schwer gezeichnet. Mit diesem Kampf zeigte Overeem seine bisher wohl beste Leistung im Octagon der UFC und die Hoffnung, dass wir „the Reem“ eines Tages doch noch um die Krone des Schwergewichts kämpfen sehen werden, bleibt damit am Leben.

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