Showdown in Boston

Was wurde nicht alles geredet in den letzten Wochen. „Nazi, Zwerg,“ sagte der eine, „Leprechaun“ antwortete der andere. Jetzt heißt es, ganz im Stile von Faust: Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn! Morgen Abend folgen die Taten, wenn sich McGregor und Siver in Boston im Hauptkampf von UFC Boston gegenüber stehen.

Während McGregor seitens der UFC gehypet wurde, wie sonst nur wenige in der UFC, fand Siver medial so gut wie gar nicht statt. Was Journalisten verwunderte, war von der UFC genau so geplant. Wie Lorenzo Fertitta bekannt gab, hatte man sich mit Absicht auf das Promoten von McGregor beschränkt. Einerseits, um den Medien Diskussionsstoff zu geben, andererseits, um Siver ein wenig zu reizen. Ob es Fertitta, White und Co. gelungen ist, wird man morgen Abend im Käfig sehen können.

Dabei geht Siver als klarer Aussenseiter in den Kampf. Auch rein objektiv betrachtet spricht nicht allzu viel für den Deutschen, wie mmablog.de in einem Artikel über die beiden Kämpfer dargelegt hat. Ihn abzuschreiben wäre trotzdem falsch. Siver ist trotz oder gerade wegen seiner 36 Jahre Profi durch und durch, verfügt über genug Fähigkeiten, um den Kampf vorzeitig zu beenden und wird alles daran setzen, die aus Kampfsportsicht wohl größte Chance seines Lebens zu nutzen. War er nach einer neunmonatigen Sperre schon so gut wie abgeschrieben, könnte ein Sieg gegen McGregor den aktuelle Nummer 11 der Federgewichtsrangliste mit einem Schlag unter die Top5 bringen.

Für Siver, der immer davon spricht, dass der Titelgewinn sein Ziel ist, ist es wohl die letzte Chance, nochmal einen Titelkampf in der UFC zu bekommen. Gönnen würde man es dem sympathischen Mannheimer, der während seiner gesamten Karriere nie ein Mann großer Worte war.

Inzwischen scheinen auch immer mehr Fans, die ursprünglich für McGregor waren, dem Deutschen einen Sieg zu wünschen. Schaut man sich die Kommentare an, die unter den McGregor/Siver-Artikeln unserer us-amerikanischen Kollegen stehen, scheint die Stimmung zumindest bei einem Teil der Fans in Ablehnung gegenüber McGregor umgeschlagen zu sein.

Wer sich letztlich durchsetzt, werden wir spätestens Montag Morgen wissen. Gegen 5 Uhr deutscher Zeit werden sich die beiden Kämpfer gegenüberstehen. Dann werden wir wissen, ob McGregor seine Ankündigungen wahr machen kann, oder ob Siver die Überraschung schafft. Wir jedenfalls drücken dem Mannheimer die Daumen!

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