Ronda Rousey – Ausnahmetalent oder wenig Konkurrenz?

Im Kontext des Kampfes von Leichtgewicht Benson Henderson, der sich in einer höheren Gewichtsklasse Brandon Thatch stellte und den deutlich größeren Thatch submittete, äußerte sich Dana White auch zur Zukunft des amtierenden UFC-Titelträgerin Ronda Rousey, wie mmablog.de berichtet. Demnach äußerte sich White dahingehend, dass, sollte Rousey bei UFC 184 auch Cat Zingano auf die gleiche Weise dominieren wie ihre vorigen Gegnerinnen, er langsam nicht mehr wisse, was man mit der ungeschlagenen Ex-Olympionikin anfangen solle.

White erklärte im Spaß, dass Rousey danach wohl gegen ihre männlichen Kontrahenten in der UFC antreten müsse, da ihr langsam die weiblichen Gegnerinnen ausgehen. Man sollte es in einem Showbiz wie der UFC zwar besser vermeiden, etwas gänzlich auszuschließen, doch es erscheint eher unwahrscheinlich, dass White solche Kämpfe zulassen würde.

Nicht zu leugnen ist aber die Tatsache, dass die US-Amerikanerin momentan die Welt des MMA komplett dominiert. Da in absehbarer Zeit wohl auch kein Duell mit Ewig-Konkurrentin Cris Cyborg realisiert werden kann, bleiben bis auf Holm, besagte Zingano und eventuell ein drittes Duell mit Miesha Tate nicht mehr viele Frauen übrig.

Die Frage, die sich stellt, ist folgende: Ist Rousey ein Ausnahmetalent, das in der Welt des MMA seines gleichen sucht, oder beruht der Erfolg der Ex-Judokämpferin auch auf der noch recht schwachen Frauenklassen in der UFC?

Objektiv betrachtet ist es wohl ein bisschen von beidem. Während sie im Judo eindeutig zu den besten Kämpferinnen der Welt gehörte, strahlte sie dort nicht dieselbe Dominanz aus, wie jetzt im MMA. So gewann sie einmal die Bronzemedaille bei Olympia und einmal die Silbermedaille bei den Weltermeisterschaften, für Gold reichte es beide Male aber nicht. Rousey ist also durchaus besiegbar, auch wenn sich  schon zu dieser Zeit die herausragende Physis abzeichnete, mit der Rousey ihre Gegnerinnen heute im Octagon teilweise deklassiert.

Gleichzeitig hat sie jedoch auch das „Glück“, dass der MMA-Sport unter Frauen bei Weitem noch nicht so weit verbreitet ist wie bei Männern. Dementsprechend existieren wahrscheinlich noch eine Reihe von Talenten irgendwo da draußen, die erst noch entdeckt werden müssen. Dass Rousey, die zweifelsohne über eine begnadete Technik, einen immensen Willen und eine sehr starke Physis verfügt, in diesem recht geringen Talentpool leichter hat zu glänzen, liegt auf der Hand.

Je populärer MMA auch für weibliche Sportlerinnen wird, desto mehr Talente werden auch den Weg ins Octagon finden. Und früher oder später wird eine Kämpferin dabei sein, die Rousey zumindest vor größere Probleme stellen wird, als es bisher der Fall war.

Letztlich kann man jedoch froh sein, dass eine so talentierte Frau den Weg weg von den klassischen Kampfsportarten hin zum MMA gefunden hat. Ihr Background gepaart mit ihren Eigenschaften pusht das WMMA in Höhen, an die vor ein paar Jahren noch nicht zu denken war. Man darf gespannt sein, wie sich das alles noch entwickelt.

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