NO COMPROMISES FC – Der Norden schlägt zu

In Norddeutschland erwacht ein neuer Stern am Himmel der MMA-Veranstaltungen.
NO COMPROMISES Fighting Championship wird am 23. Februar 2013 mit einer Debüt-Veranstaltung in Bremen an den Start gehen, welche jetzt schon die Aufmerksamkeit der MMA-Fans auf sich gezogen hat.

Im Bremer Pier 2, direkt am Hafen der Stadt wird es spannend werden, neben Titelkämpfen wird es im Bantam- und Weltergewicht zwei 4-Mann Turniere geben.
Das interessante daran, die Fans sind in der kompletten Veranstaltung mit einbezogen, vor kurzem endete die erste Umfrage, ob Ellbogen am Boden zum Kopf erlaubt sein sollten, oder nicht…
NO COMPROMISES FC wird nämlich die Unified Rules anwenden, welche auch in der UFC genutzt werden. Die Frage war, sollen Ellbogen zum Kopf des Gegners am Boden lieber ausgelassen werden? Hier besteht nämlich die Gefahr eines schweren Cuts, welcher zu einen Kampfabbruch führen kann.
Die Fans entschieden sich dennoch dafür, dass Ellbogen erlaubt werden sollen.

Ebenso werden die Fans diejenigen sein, die entscheiden werden, wer aus den verschiedenen Gruppierungen aufeinander treffen soll. Auch im Nachhinein wird viel in der Hand der Fans liegen.

Im Weltergewicht treten an:
Sebastian Risch (Bremen) – Robert Wegener (Hamburg) – Fabian Loewke (Dortmund) – Daniel Kimmling (Prüm)

Im Bantamgewicht:
Ali Selcuk Ayin (Bremen) – Dimitri Götte (Balingen) – Enes Bafra (Gelsenkirchen)
Der vierte Mann wird noch bekanntgegeben.

Außerdem erwartet uns ein No Gi-Grappling Superfight zwischen Christoph Hollwedel aus Bremen und David Piezonna aus Kiel. Die Kampfzeit für dieses Aufeinandertreffen beträgt 10 Minuten und der Kampf kann nur durch eine Submission entschieden werden.

Des weiteren wird auch Katharina Albinus antreten, welche schon Erfahrung bei Respect.FC sammeln konnte…eine Gegnerin ist offiziell noch nicht gefunden…

Boxhaus hatte die Möglichkeit, vorab schon einmal mit dem Veranstalter Gökhan Aydin zu sprechen.

Boxhaus: Hallo Gökhan…schön, dass du dir im ganzen Stress mit der Vorbereitung Zeit nehmen konntest! Zu aller erst die Frage, wie kamst du auf die Idee einer eigenen Veranstaltungsreihe?
Gökhan Aydin: Die Idee zu einer eigenen Veranstaltungsreihe hatte ich schon ziemlich lange. Das erste Mal habe ich dem einen oder anderen sicherlich vor gut 1,5 Jahren davon erzählt. Allerdings hat es einiges gedauert, bis wir in die Umsetzung gegangen sind.

Der Hintergrund dazu ist auch ganz einfach: Zum einen bin ich selber ein leidenschaftlicher Fan von Kampfsport, insbesondere MMA! Zum anderen verfüge ich über mein Netzwerk der European Krav Maga Organization über zahlreiche Kontakte zu Sportlern verschiedenster Schulen und Disziplinen. Da bei uns in Norddeutschland bezüglich MMA noch nicht soviel passiert, war der Gedanke naheliegend für mich, hier was zu bewegen.

Vor fast 6 Jahren war es im Bereich Brazilian Jiu Jitsu / Grappling ähnlich, als ich die ersten Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg initiiert habe. Auch da wollten wir was bewegen und siehe da,
mittlerweile veranstalten wir dieses Jahr die 6. Norddeutschen Meisterschaften im BJJ. Wenn man will, kann man also was bewegen.

Was hast du für die Zukunft geplant? Soll NCFC eine richtige Reihe werden mit regelm. Veranstaltungen?
Ja, auf alle Fälle! Wenn wir erfolgreich starten, wollen wir im norddeutschen Raum NO COMPROMISES FC als regelmäßige Veranstaltung etablieren. Derzeit stehen die Termine für Bremen (23. Februar) und Hamburg (25. Mai). Nach der ersten Veranstaltung können wir sicherlich mehr dazu sagen, aber wir haben jetzt schon lokale Kooperationspartner und Interessenten aus anderen norddeutschen Städten wie z.b. Hannover, Bremerhaven, Kiel und Lübeck.

Vielleicht sogar mit internationalen Teilnehmern?
Nicht nur „vielleicht“, sondern mit Sicherheit! Wir haben jetzt schon Anfragen aus benachbarten Ländern und schauen, ob wir diese in unsere Fightcards integrieren können.

Wer steht hinter NCFC? Wer sind die „Macher“?
Hinter NCFC steht die European Krav Maga Organization mit seinem Netzwerk aus Instructoren und Mitgliedsschulen sowie weiteren befreundeten Teams, Schulen und Freunden. Zahlreiche Mitgliedsschulen von uns haben diverse Erfahrungen im Bereich MMA, BJJ, Thaiboxen u.ä. Diese binden wir natürlich an erster Stelle ein, da man sich kennt und eine Kommunikation auf kurzem Wege möglich ist. Die Fäden laufen zwar bei mir zusammen, aber ich tausche mich gerne mit meinen Leuten aus und profitiere von diesem immensen Erfahrungsschatz der Trainer und Kämpfer.

Wie laufen die Vorbereitungen?
Bisher laufen die Vorbereitungen echt klasse! Es ist unglaublich, wieviel Zuspruch wir bereits in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung unseres Vorhabens erhalten haben. Ich habe unser eigenes Netzwerk und unsere Kontakte ja schon erwähnt. Aber mittlerweile haben wir von verschiedensten Seiten weiteren Support erhalten. Kämpferanmeldungen, Tipps, Unterstützungsangebote. Es scheint, als lagen wir mit unserer Vermutung richtig, dass wir „nur“ mit dem Projekt anfangen brauchen.

Schön auch mal wieder Damen mit auf der Karte zu haben…wie denkst du über die weibliche MMA Szene in Deutschland?
Die wird unterschätzt! Wir haben einige tolle Mädels, die in den Startlöchern stehen und auf ihre Chance warten. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne mal Macho-Sprüche bringe. Aber dass diese nicht ernst gemeint sind, sollte ebenso deutlich sein. Ich bin ein großer Verfechter von Gleichberechtigung. So auch im MMA. Wenn ich die Argumente und Diskussionen gegen Frauen-MMA höre, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Nicht erst seit Ronda Rousey ist Frauen-MMA interessant. Invicta hat es doch mit tollen Kämpfen vorgemacht, dass WMMA salonfähig ist.

Daher wollen wir mit den Damen auf unserer Karte ein Zeichen in diese Richtung setzen und gehen sogar noch einen Schritt weiter: In Hamburg wird es u.a. ein 4-Frauen-Turnier um den Federgewichtstitel geben! Also nicht nur bloßes „Beiwerk“ auf der Fightcard, sondern die erste deutsche Championess einer MMA-Promotion.

Wie geht der Norden Deutschlands mit dem Thema MMA um?
Nicht gut! Punkt! … könnte ich sagen und diese Aussage so stehen lassen. Aber so einfach ist das nicht. Eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen kostet viel Zeit, Nerven und Geld. Damit ist es aber gerade bei uns im Norden nicht getan. MMA steckt in Deutschland noch in den Kindernschuhen, wobei wir gerade in den letzten Jahren schon riesige Schritte gemacht haben. Leider haben wir teilweise immer noch mit einem (unverdienten!) schlechten Image und damit verbundenen Ressentiments zu kämpfen.

Gerade Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg sind Bundesländer, welche sich für ein Verbot von MMA aussprechen. Da gilt es, Aufklärungsarbeit zu leisten und saubere Events abzuliefern. Wir wären gerne schon früher mit NO COMPROMISES an den Start gegangen, hatten aber mit einigen Hürden zu kämpfen. Daher hoffen wir umso mehr auf den Support der Fans, damit sich die Lage bei uns in Norddeutschland endlich ändert.

Was erwartest du von deinem ersten Event? Was ist dein Ziel?
Ich hoffe auf eine ausverkaufte Halle und ein von spannenden Kämpfen begeistertes Publikum. Ich hoffe, die Fans werden die Halle rocken und die Kämpfer fleißig anfeuern. Am Ende des Abends werden wir unsere beiden ersten Titelträger küren und anschließend an die Arbeiten für Hamburg gehen.

Wie dürfen wir uns NCFC vorstellen? Es wird neben MMA ja auch einen Grappling Kampf geben…wie ich gelesen habe sucht ihr auch noch nach Judo Kämpfern, Kickboxern u.s.w. Wird das Event eine Art Mix Fight Gala?
Ja, so in der Art. Andere Kampfstile sollen ein ständiger Bestandteil von NCFC sein. Wir wollen den Zuschauern aufzeigen, wie facettenreich MMA ist. Welche verschiedenen Disziplinen die Kämpfer trainieren, aus welchen Kampfsportarten sie kommen. Ähnlich wie in der Leichtathletik der Zehnkampf die Königsdisziplin darstellt, wollen wir MMA ebenfalls als Königsklasse der Kampfkünste vorstellen.

Daher auch möglichst viele verschiedene Kampfkünste und nicht „das Übliche“ wie K1 oder Thaiboxen und vielleicht noch Grappling, sondern auch traditionellere Disziplinen wie Judo und Boxen. In Hamburg wollen wir z.B. auch einen Kyokushin Karate-Kampf auf der Fightcard präsentieren. Viele MMA-Fans und schon gar nicht Aussenstehende wissen zum Teil gar nicht, aus welchen Kampfkünsten der eine oder andere prominente MMA-Kämpfer kommt. Chuck Liddell, Georges St.Pierre und Lyoto Machida z.B. kommen aus verschiedenen Karate-Stilen.

Eben diese verschiedenen Kampfsportarten wollen wir in unsere Veranstaltungen einfließen lassen und auch deren Fans für uns gewinnen.

Ich freue mich, dass in Deutschland die Unified Rules angewandt werden, das Regelwerk welches auch in der UFC gebraucht wird…gab es auch schon kritische Äußerungen diesbezüglich?
Natürlich! Man kann es nie allen Recht machen und das wollen wir auch gar nicht. Die Unified Rules sind aber nun mal die weltweit am meisten genutzten Regeln und die UFC die größte MMA-Organisation. Da ist es doch von Vorteil, wenn unsere Kämpfer nach diesem Regelwerk kämpfen und Erfahrungen sammeln können.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen bedanken, die sich wirklich konstruktiv in die Diskussion eingebracht haben!

Deine Umfrage bezüglich den Ellbogen zum Kopf endete vergangenen Montag und man stimmte dafür ab, dass Ellbogen zum Kopf des Gegners auch am Boden erlaubt sein werden…was war dein Favorit?
Ich selbst war gegen die Übernahme dieser Regel; dass möchte ich ausdrücklich nochmal betonen. Aber das hier ist keine One-Man-Show! Ich habe ja schon betont, dass ich gerne auf die Erfahrung meiner Freunde höre. Wir haben uns ausgetauscht und in diesem Bereich herrschte Uneinigkeit.

Auf der einen Seite gab es die Verfechter der kompletten Unified Rules ohne „wenn“ und „aber“. Auf der anderen Seite die Fraktion, welche aufgrund der Cut-Gefahr und des damit verbundenen Kampfabbruchs diese Regel raus haben wollte. Ich persönlich finde es immer unschön, wenn ein Kampf vorzeitig aufgrund von Cuts abgebrochen wird. Und Ellbogen am Boden zum Kopf sind nunmal selten tatsächlich kampfentscheidend.

Tja, schlussendlich haben wir es in die Hand der Fans gelegt und diese hatten bis Montag Zeit, für oder gegen diese Regel zu voten. Die Entscheidung ist dann zugunsten der Regel ausgefallen und wir benutzen somit im MMA PRO-Bereich die kompletten Unified Rules.

Zukünftig wollen wir die Fans gerne noch öfter miteinbinden und durch sie NCFC mitgestalten lassen.

In welcher Form soll diese Einbindung stattfinden?
Die Einbindung der Fans soll ein fester Bestandteil von „No Compromises“ werden. Mittels Social Media werden die Fans direkt an den Veranstaltungen beteiligt. Als ersten Schritt hatten die Fans ja bis letzten Montag die Möglichkeit, bei der Gestaltung unseres Regelwerks mitzuwirken.

Als nächstes wird man auf unserer Facebook-Seite über die ersten Paarungen im 4-Mann-Turnier um den Weltergewichtsgürtel abstimmen können. So entscheiden die Fans darüber, wer zuerst aufeinandertreffen soll.

Man kann für eine Kampfpaarung stimmen, weil man gerne eine bestimmte Kampfpaarung sehen möchte. Wer von uns kennt das nicht? Man wünscht sich ein Aufeinandertreffen von Jon Jones und Anderson Silva oder von Brock Lesnar und Fedor Emelianenko. Oder in Deutschland zum Beispiel von Hendrik Oschmann und Matthias Schuck, oder von Fabian Loewke und Daniel Kimmling. Letzteres könnte ja in Bremen bereits der Fall sein.

Im Anschluss an das Event werden wir möglichst zeitnah die Kämpfe online setzen und die Fans werden zwei Tage Zeit bekommen, um über

– Fight of the Night
– K.o. of the Night
– Submission of the Night

ebenfalls auf unserer Facebook-Seite per Voting abzustimmen. So bestimmen die Fans darüber, wer diese Prämien erhält. Wie oft gibt es auf Facebook oder zum Beispiel in Foren kontroverse Diskussionen darüber, wer welchen Bonus verdient hat oder eben nicht. Bei uns können die Fans ganz demokratisch darüber abstimmen.

Sobald die vier Teilnehmer um den Titel im Bantamgewicht feststehen, werden auch diese zur Abstimmung freigegeben. Es lohnt sich also, öfter auf unsere Homepage NC-FC.de und unsere Facebook-Seite zu schauen.

Das letzte Wort möchte ich dann dir überlassen…
Ich möchte mich an dieser Stelle für das Interview bei euch bedanken und natürlich noch ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren BOXHAUS, OneManArmy, Sportsdentist und mein eigenes Team von der EKMO für ihren Support.

Boxhaus freut sich, NCFC und Gökhan Aydin unterstützen zu dürfen. Wir halten euch bis zum Event auf dem laufenden…

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