MMA in Frankreich: ein weiterer Schritt in Richtung Legalisierung?

Während MMA in Deutschland schon einen recht schweren Stand hat, weht den MMAlern in unserem westlichen Nachbarland der Wind noch um einiges härter ins Gesicht. Vor allem der Judoverband Frankreichs bezieht massiv Stellung gegen MMA und hat all seine Trainer aus dem Verband geworfen, die aktiv MMA angeboten haben.

An die Veranstaltung eines Events nach dem Vorbild der UFC, im Käfig und nach Unified Rules, war lange Zeit nicht zu denken. Nun hat der französische Veranstalter WWFC das Risiko eines Veranstaltungsabbruchs in Kauf genommen und das erste Event auf französischem Boden veranstaltet, bei dem sowohl im Käfig gekämpft wurde, als auch die Unified Rules galten. Einzig Ellbogenschläge waren verboten.

Wie der Veranstalter bekannt gab, waren die zuständigen Stellen im Vorfeld über das Event informiert worden und während der Veranstaltung wären auch Polizisten vor Ort gewesen. Diese hätten dem Veranstalter zwar gedroht, das Event abzubrechen, hielten sich jedoch zurück.

Die französische MMA-Föderation zeigte sich begeistert und spricht von einem Präzedenzfall, den diese Veranstaltung darstellen würde. Dass unsere Nachbarn aber nach wie vor noch einen weiten Weg vor sich haben bevor sie legal MMA Handschuhe anziehen können, wird nicht zuletzt an den Worten des für Sport zuständigen Staatsminister deutlich, der bestritt, dass die Behörden über die Veranstaltung informiert worden wären und dass er weitere Untersuchungen einleiten werde.

Auch die französische Judo-Föderation, die immerhin um die 500.000 Mitglieder hat, wird sich demnächst wohl zu Wort melden, und das eher nicht positiv. Man darf also gespannt sein, wie sich MMA in Frankreich entwickelt. Ein wichtiger Schritt nach vorne ist am vergangenen Samstag jedenfalls gemacht worden.

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