MMA-Events: back to the roots

Als MMA-Fan der gleichzeitig noch nebenberuflich als Journalist auf MMA-Events unterwegs ist, bereist man im Jahr so einige Veranstaltungen. Von Großveranstaltung mit mehreren tausend Zuschauern bis zum lokalen Event mit 100 Mann im Publikum ist da alles vertreten.

 

Im Laufe der Zeit diskutiert man dann auch schon mal mit Freunden oder Kollegen, die diese Events auch besuchen, vergleicht Veranstaltung A mit Event B, tauscht sich darüber aus, was einem gefallen hat und was nicht usw usf. Und, man wird es kaum glauben, während man die ersten MMA-Veranstaltungen noch vollgepumpt mit Adrenalin im Zuschauerbereich beobachtet hat, tritt langsam aber sicher ein kleiner Gewöhnungseffekt ein.

Man freut sich nur noch bedingt auf manche Kämpfe, ein Feierabend zu humanen Zeiten wäre manchmal auch ok, und die Show Acts wären manchmal besser, wenn sie ausfallen würden. Alles in allem ist und bleibt es einfach ein super „Job“, der einem die Möglichkeit bietet Hobby mit ein bisschen Einkommen zu verbinden, aber die ein oder andere Sache könnte man verändern.

Da ich diese Einwände inzwischen schon mehrfache gehört habe, kam mir die Idee zu diesem Artikel, in dem es um die drei Dinge geht, die mich persönlich auf diversen Veranstaltungen immer etwas nerven.

  1. zu viele Kämpfe bzw. schlechtes Zeitmanagement

Auf den ersten Blick klingt das natürlich etwas komisch, man geht schließlich auf ein Event, um Kämpfe zu sehen. Das Problem, das sich mir dabei aber offenbart ist folgendes: wenn ich auf einer Veranstaltung bin, auf der ~15-20 Kämpfe angesetzt sind, diese jedoch erst um 19 oder 20 Uhr anfängt, kann es sein (muss nicht, aber kann), dass die Hauptkämpfe erst gegen 1 oder 2 Uhr nachts an der Reihe sind.

Dabei ist mir mehrmals aufgefallen, dass die Halle zu diesem Zeitpunkt schon halbleer ist und nur noch die Hardcorefans vor Ort sind. Und das kann eigentlich nicht im Sinne des Erfinders sein. Hier wäre ev. eine Lösung a la UFC anzudenken: Start mit der „Undercard“ um 17 Uhr, start des Hauptprogramms um 19 Uhr. Damit hätten die Leute, die alle Kämpfe sehen wollen die Möglichkeit dazu und gleichzeitig wäre ein Veranstaltungsende im humanen Rahmen machbar.

  1. weniger bzw. verkürzte Pausen

Dass es Pausen geben muss ist klar, schließlich muss auch der Kerl mit der größten Blase irgendwann mal auf Toilette um das Bier/den Shake/das Wasser weg zu bringen, sich ein neues Getränk holen oder frische Luft schnappen. Diese sollten jedoch nicht übertrieben lang gewählt werden.

Meiner Meinung nach sind 30 Minuten hier schon das höchste der Gefühle, längere Pausen langweilen die Zuschauer eigentlich meist. Dabei würden 2 größere Pausen am Abend meines Erachtens auch ausreichen, man brauch nicht nach jedem dritten Kampf eine Pause von 30-45 Minuten.

  1. keine (überflüssigen) Show Acts

Ich persönlich kenne niemanden, der von einer Veranstaltung nach Hause gefahren ist und freudestrahlend von den tollen Tänzerinnen, dem super Music Act oder sonstigen Show Acts erzählt hat.

Hier wäre weniger mehr, denn diese sicherlich gut gemeinten Einlagen sind insgesamt doch meistens eher unpassend und weder für die Zuschauer noch für die Künstler, die in ihre Auftritte einiges an Mühe gesteckt haben, ein Gewinn. Hier plädiere ich ganz klar zu einem Back to the roots. Wenn ich auf eine Kampfsportveranstaltung gehe, will ich Kampfsport sehen.

4. nicht kommunizierte Kampfabsagen

Mit am meisten nervt mich persönlich, wenn ich auf einem Event bin, mich den ganzen Abend tierisch auf Kampf XY freue und dann merke, dass der Kampf wohl gar nicht statt findet und kommentarlos ausfällt.

Hierbei wäre ein bisschen mehr Kommunikation einfach wünschenswert, schließlich haben die Leute für alle Kämpfe bezahlt. Es kann natürlich immer etwas dazwischen kommen, ein Kampf kann warum auch immer platzen, aber eins kann man von jedem Veranstalter verlangen. Dass er es seinen Zuschauern (die im Endeffekt Kunden sind) mitteilt.

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