McGregor – selbstbewusst oder abgehoben?

(Bild via Instagram / Conor McGregor) Conor McGregor ist nach der Niederlage von Ronda Rousey gegen Holly Holm und den Vorfällen rund um die Suspendierung von Jon Jones aktuell der wohl größte Star der UFC. Der Ire polarisiert wie kein anderer Kämpfer auf der Gehaltsliste der größten MMA-Organisation der Welt und überall wo er auftaucht, ist das mediale Interesse auf ihn gerichtet. Während McGregor seinen – zugegeben – großen Tönen bisher auch immer Taten folgen lassen konnte, scheint der aktuelle Federgewichtschampion jetzt ein wenig die Bodenhaftung verloren zu haben.

McGregor, der sich am 5. März im Hauptkampf von UFC 197 neben dem Federgewichtstitel auch den Gürtel im Leichtgewicht sichern will, scheint noch weitergehende Ziele zu haben. Rafael Dos Anjos, der amtierende Leichtgewichtschampion, scheint dabei nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu Größerem zu sein.

So erklärte McGregor, dass er nach erfolgreichem Titelgewinn im Leichtgewicht spätestens Ende des Jahres auch den Weltergewichtstitel sein Eigen nennen will. Den aktuelle Titelträger in dieser Gewichtsklasse, Robbie Lawler, tangiert dies indes eher wenig. Der stoische US-Amerikaner, der den Titel in einem hart umkämpften Gefecht per Split Decision gegen Carlos Condit verteidigen konnte, merkte nur an, dass immer viel geredet werde und er sich lieber mit realen Dingen beschäftigt, als sich Gedanken darüber zu machen, was sein könnte.

Auch wenn McGregors Fähigkeiten nach dem schnellen KO-Sieg über Jose Aldo sicherlich nicht mehr angezweifelt werden können, darf man zumindest skeptisch sein, ob der Ire zwei Gewichtsklassen über dem Federgewicht wirklich so erfolgreich sein könnte, wie er denkt. Falls er es wirklich denkt und die Sache nicht nur Teil seines Marketingprogramms ist.

So oder so erinnert das Auftreten und der Hype um den Iren ein wenig an die Diskussionen um Rousey vor ihrem Kampf gegen Holm. Sie galt als unschlagbar, Joe Rogan betitelte sie als Jahrhunderttalent – was folgte waren 1 1/2 Runden, in denen Rousey ganz klar ihre Grenzen aufgezeigt wurden.

Nun ist McGregor keinesfalls chancenlos gegen Dos Anjos, der Ire ist ein wenig größer als sein brasilianischer Kontrahent, beide sind harte Puncher und verfügen über ein starkes Stand Up. Es bleibt aber zu hoffen, dass McGregor bei all dem Selbstvertrauen, das ihn umgibt, den Kampf gegen Dos Anjos nicht aus den Augen verliert. Denn wie schnell man vom umjubelten Star zum Objekt der Schadenfreude werden kann, zeigt das Beispiel Rousey nur zu gut.

About The Author

Related posts