Max Coga – Nummer 2 ist nicht genug!

Max Coga…der junge Frankfurter ist schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Nummer 2 des deutschen Federgwichts-Rankings, direkt hinter keinem geringeren als Dennis Siver, konnte sich bei Respect.9 den Titel an sich reißen.

Schauen wir uns den Schützling von Niels Schlaegel, aus dem erfolgreichen Team MMA Spirit ein wenig genauer an…sympathisch, ehrgeizig und intelligent…

Boxhaus: Hi Max! Schön, dass du dir die Zeit nimmst, um uns ein paar Fragen zu beantworten.
Und natürlich…herzlichen Glückwunsch zu dem Titel und dem dazugehörigen spektakulären Kampf bei Respect FC 9. Wie geht es dir heute?
Max Coga: Vielen Dank, mir geht es super und ich bin auch schon wieder lange fleißig am trainieren.

Die Stimmung in der Halle war während des Kampfes unfassbar! Hast du das mitbekommen? Oder warst du so vertieft in deinen Kampf?
Der Einlauf in die Bayerhalle war einfach unvergesslich. Es ist ein wunderschönes Gefühl zu wissen, dass viele Menschen kommen um einen beim Kämpfen zu sehen…vor allem weil auch meine Mutter (zum ersten Mal) im Publikum war. Die tolle Stimmung konnte ich bewusst wahrnehmen und sie hat mir zusätzlich Energie gegeben. Trotzdem war ich hochkonzentriert.

Im Stand hattest du weit bessere Karten als dein Gegner. Du hast zwar einen sehr erfolgreichen Grappling-Background, aber war das dein Gameplan? Den Gegner im Stand zu bearbeiten?
Duane van Helvoirt ist schon lange im Kampfsport aktiv, besonders im BJJ, wo ihm auch kürzlich (ein paar Wochen vor dem Kampf) der schwarze Gürtel verliehen wurde. Man muss im MMA Sport vielseitig sein und  jeden Bereich beherrschen.

Ich habe in den letzten Monaten sehr hart mit Mohamed Ouali an meinen Fähigkeiten im Bereich MMA Striking gearbeitet und dieser Kampf war dafür prädestiniert das unter Beweis zu stellen. Mit meinen ringerischen Fähigkeiten und einem verbesserten Distanzgefühl konnte ich bestimmen, wo der Kampf stattfindet. Ich hatte zwar auch große Lust mich mit ihm am Boden zu messen, bin aber bei unserem Gameplan geblieben und habe immer auf meine Ecke gehört. Das hat letztlich zum Erfolg geführt.   

Der Sieg nach Punkten war absolut verdient…wie ist das Gefühl, der neue Federgewichtschampion zu sein?
Es war eine echte Schlacht und ein sehr bewegender Moment für mich, vor allem als mir der Gürtel umgeschnallt wurde. Meine Lust auf mehr ist dadurch nochmals verstärkt worden- ich ruhe mich auf diesem Erfolg ganz sicher nicht aus und weiß, dass ich noch ganz am Anfang stehe!

Du hast als Zehnjähriger schon mit Judo begonnen und hast lange Zeit den Bodenkampf trainiert…unter anderem warst du sogar in Brasilien um Luta Livre zu trainieren. Wie und wann kam diese Entscheidung? Und was konntest du von dort mitnehmen?
In meiner Jugend war ich vom Judo extrem begeistert, aber irgendwann war mir das nicht mehr genug und ich habe angefangen mich mit anderen Kampfsportarten zu beschäftigen. Mein Interesse war so groß, dass ich direkt ins Mutterland des Bodenkampfes gereist bin -typisch ich- immer gleich am Übertreiben…hahaha. Während meines ersten Aufenthalts habe ich viel trainiert und konnte eine Menge über Grappling und meine eigenen Grenzen lernen. – Es war eine tolle und spannende Zeit in Brasilien.

Was war dein bisher größter Moment in deiner Kampfsport-Karriere? Du hast ja einiges vorzuweisen, unter anderem der zweite Platz bei der berühmten Submissao…
Alle Turniere und Kämpfe, die ich bestritten habe, sind durch ihre Einmaligkeit besondere Erfahrungen für mich. Ich wollte mich immer mit anderen messen um zu sehen, wie sehr ich mich durch mein Training verbessert habe.
Mein erster Profikampf war etwas ganz besonderes für mich. Ich war emotional total aufgewühlt. Als ich meinen Gegner dann in der dritten Runde via Armbar zur Aufgabe bringen konnte, wusste ich bzw. habe gefühlt, dass der Käfig/Ring der Ort ist, an dem ich mich am liebsten aufhalte.

Zur Zeit der Submissao hatte ich keinen Trainer und habe mir vieles selbst beigebracht und von Videos abgeschaut. Trotzdem wollte ich mich schon damals messen, um zu sehen wo ich stehe. Es lief ganz gut und ich konnte den 2. Platz erkämpfen.    

Wann kam eigentlich das Thema „Striking“ zu deinem Repertoir?
Und wann kam letztendlich der Schritt zum MMA?
2010 bin ich mit meinem Teamkollegen Christian Eckerlin nach Los Angeles geflogen um dort im CSW ein Trainingscamp zu absolvieren. Dort bin ich zum ersten Mal mit (professionellem) MMA in Kontakt getreten. Wir haben mit top Kämpfern wie Josh Barnett und Renato Sobral trainiert. Das Striking war ein wichtiger Bestandteil im Training und dort wurde mir erst richtig klar, wie wichtig jeder Bereich ist um ein guter MMA Kämpfer zu werden.

Wie siehst du persönlich deine Entwicklung bis heute?
Ich war schon als kleiner Junge motiviert ein Kämpfer zu werden, aber der wohl entscheidende Moment war die Eröffnung des MMA Spirit im Juni 2010. Zum ersten Mal konnte ich täglich unter professioneller Anleitung und mit einem sehr starken Team trainieren. Zu meinen wichtigsten Trainingspartnern gehört sicherlich Daniel (Weichel), mit dem ich mittlerweile auch sehr gut befreundet bin. Dieses Gym bietet mir die Möglichkeit, um mein Potential voll auszuschöpfen und mich permanent weiter zu entwickeln.

Wie du schon sagtest, kamst du auch dazu, in Kalifornien zu trainieren…gibt es irgendwelche wichtigen Unterschiede zum Training in Deutschland und in den Staaten?
Die USA waren eine tolle Erfahrung. Dort leben einige der besten Kämpfer der Welt und auch das Training war gut und sehr anspruchsvoll, aber das alles habe ich auch hier in Frankfurt. Unser Team (MMA Spirit) hat ein unglaubliches Potential und wird noch viele Champions hervorbringen.   

Ich habe gehört, dass du deine beiden ersten MMA Amateur-Kämpfe für dich entscheiden konntest. Das besondere daran ist, beide Kämpfe waren an einem Tag. Wie war das für dich?
Mehrmals an einem Tag zu kämpfen hat mir nichts ausgemacht. Ich war es vom Judo und Grapplingturnieren gewohnt. Außerdem war der erste Kampf nach 41 Sekunden schon vorbei.

Hast du schon immer das Ziel vor Augen gehabt, ein Kämpfer zu werden und damit dein Geld zu verdienen?
Es gibt nichts Schöneres als mit seiner Leidenschaft Geld zu verdienen. Es macht mich sehr glücklich diese Chance zu bekommen und ich werde alles dafür tun um diesen Traum weiter zu leben.

Du hast noch vier Geschwister…wie denken sie über deinen „harten“ Sport? Und was sagen deine Eltern dazu?
Mein älterer Bruder betreibt seit seiner Kindheit Kampfsport und mein jüngerer Bruder liebt MMA und ist einer meiner größten Unterstützer. Er kommt regelmäßig ins Training und schaut sich oft meine Trainingseinheiten an. Die anderen zwei sind noch zu jung um den Sport zu verstehen.

Mein Vater bewundert den Sport und meinen Ehrgeiz. Meine Mutter stand und steht immer hinter mir. Bei meinem Titelgewinn war sie (wie schon gesagt) zum ersten Mal bei einer Veranstaltung dabei- nach dem Kampf bin ich als erstes zu ihr gerannt; sie war unheimlich stolz auf mich.

Nach deinem Titelgewinn bei Respect FC steht sicherlich erst auch mal Erholung an…aber gibt es schon Pläne was als nächstes ansteht?
Ich habe nach dem Kampf ein wenig pausiert- die fünf Runden habe ich im ganzen Körper gespürt; aber lange Pausen sind nichts für mich und ich bin schon wieder voll im Training. Bisher steht noch nichts Konkretes an.

Wann sehen wir dich wieder auf internationalem Parkett?
Um solche Dinge kümmert sich mein Manager und Ziehvater Niels Schlaegel.
Ich nutze die Zeit um mich technisch zu verbessern und bin bereit jederzeit in den Ring/Käfig zu steigen.

Was motiviert dich?
Die Liebe zum Sport! Mich fasziniert diese unglaubliche Vielfalt einen Kampf entscheiden zu können. Ich will erfolgreich sein und habe die Möglichkeit bekommen meinen Traum zu leben. Das ist wohl die stärkste Motivation, die man sich vorstellen kann.

Was ist deine größte Schwäche? Ich weiß, einer aus eurem Team steht auf Burger King…ein anderer greift gerne nach Yoghurt-Gums…wie sieht es bei dir aus?
Ach, ich beschränke mich da nicht auf das ein oder andere…ich liebe einfach jede Art von (ungesundem) Essen (lol) – egal ob Pasta, Pizza oder Süßigkeiten. Wenn ich mal die Gelegenheit dazu habe (wie nach einem Kampf), dann genieße ich es und haue richtig rein.

Was machst du gerne privat? Wenn du mal nicht im Training oder im Wettkampf bist?
Meine Freizeit verbringe und genieße ich hauptsächlich mit meinen Teamkollegen und Freunden. Ansonsten  lese ich gerne und liebe spannende, aber auch tiefsinnige Filme. 

Dann bedanke ich mich für das Interview mit dir…freue mich, dass wir so ein junges Talent weiterhin unterstützen und begleiten dürfen…und möchte dir die letzten Worte überlassen…
Klar, jederzeit wieder!
Ich bedanke mich beim kompletten MMA Spirit und bei meinen Sponsoren von Boxhaus, Olimp und Throwdown  für die tolle Unterstützung! Danke auch an alle Fans des Sports- ohne euch könnten wir Athleten nicht dieses geniale Leben führen!


Wir können jedem MMA-Fan ans Herz legen, Max Coga´s Fan Seite auf facebook zu liken…außerdem ist das MMA-Spirit immer eine Reise oder einen Besuch wert…

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