Matt Riddle im Interview

Stille Wasser sind tief sagt man so schön. Matt Riddle´s Kampfname „Deep Waters“ lässt ähnliches vermuten. Als Teilnehmer der siebten Staffel von „The Ultimate Fighter“ fiel er vor seinem Kampf optisch gar nicht auf…setzte dann aber mit dem spektakulärsten Knockout in der Geschichte von The Ultimate Fighter ein Statement.

Matt Riddle kämpft zur Zeit für die UFC in der Weltergewichtsdivision. Der Lila-Gurt im Brazilian Jiu-Jitsu arbeitete Anfang tagsüber als Dachdecker und trainerte am Abend. Man erzählt sich, er hatte nicht genug Geld für ein Studio und trainerte die erste Zeit mit Freunden in seinem Appartment…die einzige Hilfe, BJ Penn´s Buch „Mixed Martial Arts: The Book of Knowledge“. Ob das stimmt wissen wir immer noch nicht, auf diese Frage wollte uns Matt nicht antworten.

Boxhaus: Hi Matt, vielen Dank für das Interview…kannst du uns mal erzählen, wie du zum MMA gekommen bist?
Matt Riddle: Ich habe damals in der High School gerungen und das ging dann langsam über zu BJJ…und letztendlich dann zu MMA.

Du warst damals bei The Ultimate Fighter 7 im Team Rampage dabei. Um in das Haus zu kommen musstest du gegen Dan Simmler antreten…das Ergebnis: Knockout…Dana White spricht von deinem Sieg sogar als „der größte Knockout in der Geschichte von TUF“! Was war das für ein Gefühl?
Es war einzigartig! Für Dan tat es mir natürlich sehr leid…aber damit begann meine Karriere.

Wie war das Leben so im Haus? Konntest du dir die Show im Anschluss ansehen? Gab es Situationen, die man im Fernsehen nicht gesehen hat?
Nein, eigentlich war es zum größten Teil tatsächlich so, wie man es im TV sehen konnte…
Natürlich schneiden sie das ganze Material zusammen…aber es war echt ein Höllen-Spaß!
Der ganze Alkohol…das gute Essen…und MMA…so viel man braucht!

Im Haus sagte dein Mitstreiter Dante Rivera, er würde sofort vom Sport zurücktreten, sollte er gegen dich kämpfen müssen und verlieren. Im TUF-Finale hast du ihn nach Punkten besiegt…wie wichtig war der Sieg für dich?
Sehr, sehr wichtig! Wenn du diesen Kampf verlierst, verlierst du deinen Job…so läuft das Spiel.

Bleiben wir mal bei wichtigen Siegen…was war der größte Moment in deiner Laufbahn als Kämpfer?
Ich würde sagen, der Standing Arm Triangle gegen Chris Clements…und natürlich der KO Sieg bei The Ultimate Fighter, der mir meine Karriere erst ermöglichte.

Hast du jemals gedacht, dass Kämpfen irgendwann dein „Job“ sein wird?
Ich hatte schon immer damit gerechnet, dass ich ein professioneller Sportler werden würde…aber ich hatte ehrlich gesagt nicht an MMA gedacht, bis ich mit dem Ringen anfing…ab da war es nicht mehr zu verhindern.

Im Februar 2013 steigst du wieder in das Octagon…erneut in England. Bei UFC on FUEL TV 7 in London wirst du gegen Che Mills antreten…wir haben schon viel von deinen schlechten Erfahrungen mit den englischen Fans gelesen, kannst du uns etwas dazu sagen?
Ja, das war damals in Manchester…Manchester war furchtbar! Sie spuckten auf mich und riefen mir Namen hinterher die ich hier nicht nennen möchte. Das ganze ist einfach nur grässlich und respektlos! Ich würde niemals irgendeine Person so behandeln, wie ich dort behandelt wurde.

Was denkst du generell darüber, außerhalb der Staaten zu kämpfen?
Kanada war bisher immer der Hammer! Wie gesagt…an England hab ich keine gute Erinnerung…aber eigentlich spielt es für mich keine Rolle welches Land es ist, so lange die Fans die Kämpfer respektieren.

Du möchtest ja unbedingt gegen Dan Hardy antreten…wie stehen die Chancen, dass du diesen Kampf bekommst? Denkst du es wird zu einem Aufeinandertreffen kommen?
Niemals! Der Typ hat einfach nur Angst vor mir…einfach nur lächerlich! Ich denke er würde eher seine Handschuhe an den Nagel hängen, als gegen mich zu kämpfen!

Was sind sonst so deine Ziele für die Zukunft? Denkst du schon an einen Titelkampf?
Nein…Titelkämpfe sind noch kein Thema für mich. Aber ich sehe mich selbst in den Top 10 in den nächsten Jahren.

Bei UFC 149 sprangst du kurzfristig als Ersatz ein, als Gegner für Chris Clements.
Du konntest den Kampf via Standing Arm-Triangle gewinnen…gratuliere! Das war dein erster Sieg durch Submission in deiner Karriere als Profi…und wurde gleich zur Submission of the Night gekürt.
Was denkst du über diesen Kampf und darüber, dass im Nachhinein der Sieg als „No Contest“ gewertet wurde?
(Matt Riddle wurde positiv auf Marihuana getestet…er besitzt aber eine ärztliche Bescheinigung, dass er dies konsumieren darf)
Das war ein absolut toller Kampf! Easy…ich habe keinerlei Verletzungen aus dem Kampf mitgenommen. War natürlich ein Hammer-Gefühl, vor 20.000 Leuten diese Submission durchzuziehen! Persönlich ist es mir völlig egal, was eine Kommission über meinen Sieg urteilt…ihr habt alle den Kampf gesehen!

Du scheinst ein ziemlich lässiger Typ zu sein…und außerdem bist du Vater von zwei Mädchen…was denkt deine Familie über deinen Job als Profi-Kämpfer?
Die Mädchen wissen natürlich noch nicht was ich mache, ich möchte das auch gerne so lassen. Ich liebe es zu kämpfen, aber ich möchte nicht, dass die Kinder blutige Kämpfe sehen…sie sind einfach noch zu jung. Was meine Familie angeht…sie konnten es gar nicht fassen und haben meinen Job zuerst gehasst…aber mittlerweile kümmert es keinen mehr und es ist ok.

Ist es denn schwierig, das alles unter einen Hut zu bekommen? Familie und kämpfen?
Nein, nicht wirklich…manchmal habe ich etwas Stress…aber mehr auch nicht.

Was ist deiner Meinung nach der größte Vorteil daran, Profi Kämpfer zu sein?
Ich kann gut für meine Familie sorgen und kann meine Aggressionen auf legale Weise ausleben.

Wo trainierst du momentan?
Ich trainiere bei Robert Dysdale in Las Vegas, meine Coaches sind Drysdale und James McSwinney.

Erzähl uns zum Abschluss noch kurz etwas über Matt Riddle außerhalb des Gyms…
Wie schon erwähnt habe ich zwei Kinder…das dritte ist gerade auf dem Weg und wird nur noch ein paar Tage auf sich warten lassen…ich bin ein Familienmensch…hänge viel mit ihnen und Freunden herum…außerdem fahre ich Skateboard und hänge oft an Videospielen…

Wir danken Matt Riddle und seinem Sponsor Booster Fight Gear für das Interview und wünschen ihm viel Erfolg für seinen Kampf im Februrar. Außerdem alles Gute für seine Frau, welche in den nächsten Tagen ihr drittes Kind erwartet.

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