Kostenfalle Auslandsbestellung

Ein Vorteil unserer modernen Zeiten ist es ja, dass die Welt sprichwörtlich ein Dorf geworden ist. Auch wenn so manche Innenstadt aufgrund des eingetretenen Strukturwandels und der Verlagerung der Einkaufsgewohnheiten der Deutschen weg vom Einzelhandel in den Innenstädten hin ins Internet nicht allen wirklich gefällt, bringt sie doch eine Menge Vorteile für die Konsumenten mit sich. Alles, was man möchte, ist meist nur wenige Mausclicks entfernt und kann mitunter im Ausland um ein paar Euro billiger verfügbar sein.

Vor allem mit Blick auf den Brexit wird es in den nächsten Wochen und Monaten wohl zu einem vermehrten Kauf von schottischen, irischen oder englischen Waren kommen, da das Pfund ja jetzt gerade auf dem tiefsten Wert seit 30 Jahren steht. Während die Bestellung aus dem (noch) Vereinigten Königreich (noch) recht günstig ist, sieht die Sache bei Bestellungen aus Übersee wieder ganz anders aus. Denn auch wenn das geliebte Shirt, die coole Hose oder der trendige Hoody dort auf den ersten Blick einige Euros weniger kosten: oft legt der Verbraucher am Ende dann doch noch was drauf.

Neben den häufig hohen Portokosten, die z.B. für eine Sendung aus den USA oder Kanada anfallen, macht oft auch der deutsche Zoll dem Besteller einen Strich durch hoffnungsvoll erwartete günstige Rechnung. Denn was viele nicht wissen ist, dass durchaus noch weitere Kosten hinzukommen können. So muss ab einem Warenwert von mehr als 22 € Einfuhrumsatzsteuer auf das Produkt bezahlt werden, übersteigt der Preis der Ware die Grenze von 150€, wird zusätzlich ein bestimmter Zollsatz erhoben. Im Falle eines Hoodies wären das z.B. weitere 12%, die auf die Einfuhr von Textilien fällig werden. So kann z.B. ein Gi, den man in den USA für 200 Dollar (~180 Euro) gekauft hat, letztlich nochmal um Einiges teurer werden, kommen in diesem Fall doch ungefähr noch 50€ an Einfuhrumsatzsteuer und Zollsatz hinzu.

Inwiefern sich die Bestellung im Ausland dann wirklich noch lohnt, sollte vorher gut durchdacht sein, denn aus dem vermeintlichen Schnäppchen kann sonst letztlich eine durchaus teure Sache werden.

Wer auf Nummer sicher gehen will, der kauft also am besten in Deutschland oder der EU. Hier weiß man meist am Ende des Bestellvorgangs, welche Endkosten wirklich auf einen zukommen.

About The Author

Related posts