Kommt Rousey jemals zurück?

Der vergangene Samstag dürfte einer der härtesten Momente in der Karriere von Ronda Rousey gewesen sein. 5 Minuten und 59 Sekunden lang wurde sie von Holly Holm nach allen Regeln der Kunst Stück für Stück auseinandergenommen und schlussendlich mit einem krachenden Kopftritt Gesicht voran auf die Matte geschickt. Die Folgen, die dieser KO bei Rousey hinterlassen hat, scheinen größer zu sein als nur der Verlust des UFC-Gürtels.

Rousey wurde von vielen als die Medien über die letzten Monate, fast schon Jahre, als der größte Star der MMA-Welt beschrieben und auf ein Podest gehoben, das wohl ein wenig zu hoch war. Dass sie im Nachgang dieser Niederlage jetzt mit mehr zu kämpfen hat, als der ersten Niederlage ihrer Karriere, war bei ihrer Ankunft in den USA zu sehen. Dort versteckte Rousey ihr gezeichnetes Gesicht nicht, wie nach Kämpfen üblich, hinter einer Sonnenbrille, sondern hielt sich ein Kissen vors Gesicht, damit keiner der anwesenden Fotografen einen Schnappschuss ihres sicherlich gezeichneten Konterfeis bekomme. Einseits mehr als verständlich, andererseits für eine Person, die das Spiel mit den Medien in Erfolgszeiten so auf die Spitze trieb wie Rousey, auch ein wenig befremdlich.

Viel wurde über den Fortgang der Karriere der ehemaligen Titelträgerin diskutiert und Stand jetzt kann wohl niemand sicher sagen, ob Rousey nochmal in den Käfig steigen wird, auch wenn die UFC einen sofortigen Rückkampf zwischen Rousey und Holm für sinnvoll erachtet. Einerseits ist Rousey inzwischen ein erfolgreicher Werbestar und eine gefragte Schauspielerin, andererseits wird ihr „Marktwert“ in der UFC wohl nie wieder so hoch sein, wie vor dieser Niederlage. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist verschwunden, Rousey ist nicht mehr die Frau, das Ausnahmetalent, das alle anderen Kämpferinnen deklassiert und unantastbar auf dem Thron der UFC regiert. Auch wenn sie den Titel wieder zurückgewinnen kann, wird sie von nun an nur einer der „normalen“ Champions der UFC sein. Sicherlich, sie bleibt weiterhin eine der besten Kämpferinnen, die es bisher gab, der absolute Superstar, der sie jetzt über mehrere Jahre war, wird sie aber nicht mehr sein.

Ob sie sich damit anfreunden kann, wird die Zeit zeigen. Und man würde es ihr nach den sehr erfolgreichen, aber sicherlich auch kräftezehrenden letzten Jahren auch gönnen, wenn sie sich jetzt nur noch ihrer entspannteren Schauspielkarriere widmen würde.

 

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