Klitschko vs. Fury – der Countdown läuft

Es ist einer der Kämpfe, auf den Freunde des Schwergewichtsboxen seit Jahren warten: Wladimir Klitschko wird nach zahlreichen Duellen, in denen er meist gegen körperlich weit unterlegene Gegner geboxt hat, auf einen Mann treffen, der ihm zumindest körperlich ebenbürtig ist. Ob der Engländer Tyson Fury auch technisch bzw. taktisch das Zeug hat, Klitschko wirklich gefährlich zu werden, wird der morgige Abend zeigen.

Dann treffen Klitschko, der seinen 68. Profikampf bestreitet, in Düsseldorf auf den Mann aus Manchester trifft. Dass dieser Kampf kein gewöhnlicher für den inzwischen auch schon 39jährigen Klitschko ist, wird sehr schnell klar, wenn man ein wenig über seinen Kontrahenten googlet. So zertrümmerte Fury vor Kurzem ein Video, in dem er mit dem Kopf eine Wassermelone zertrümmert und daraufhin leicht wahnsinnig in die Kamera lacht. Dazu passen auch die etwas wirren Äußerungen Furys zum bevorstehenden Weltuntergang oder der Verbindung zwischen Wladimir Klitschko und Satanismus. Das dürfte selbst für den Ukrainer, der in seiner langen Karriere mit Shannon Briggs, David Haye oder Dereck Chisora schon einige seltsame Gestalten vor den Fäusten hatte, etwas neues sein.

Dass Fury aber durchaus boxen kann, zeigt ein Blick in seinen Kampfrekord, auch wenn diese im Boxen ja immer mit Vorsicht zu genießen sind. Alle 24 Profikämpfe konnte Fury, der 8cm größer ist als Klitschko, bisher für sich entscheiden, 18 davon durch KO. Auffällig ist aber, dass Fury bis auf Dereck Chisora und den ehemaligen Halbschwergewichtler Steve Cunningham keine wirklich großen Namen geboxt hat. Das wird sich nun morgen Abend ändern.

Ob Fury Klitschko wirklich besiegen kann ist schwer zu sagen. Einerseits ist er größer und ein gutes Stück jünger, andererseits verfügt Klitschko über die weitaus höhere Schlagkraft, Erfahrung und dürfte seinem Kontrahenten auch in puncto Taktik einiges voraus haben. Sollte Fury die Überraschung wirklich gelingen, darf man aber gespannt sein, ob man Klitschko überhaupt nochmal im Ring sieht. Doch an dieses Szenario scheint der Champion momentan noch keinen Gedanken zu verschwenden. Auf der Pressekonferenz darauf angesprochen wimmelte er den Reporter mit einem „Die nächste Frage bitte“ gekonnt ab.

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