Klitschko gegen Jennings boomt

Eigentlich gilt das Duell zwischen Weltmeister Wladimir Klitschko und Bryant Jennings für viele Fans und Sportjournalisten als Missmatch, das scheint die us-amerikanischen Fans jedoch nicht davon abzuhalten, sich Karten für das anstehende Duell der beiden zu besorgen. Alleine 5000 Karten wurden für den Kampf bereits in der ersten Stunde nach Eröffnung des Vorverkaufs veräußert.

Diese Zahlen verwundern schon ein wenig, gilt Jennings in den USA doch eigentlich nicht als Berühmtheit. Deontay Wilder, der weitaus populärere Schwergewichtsboxer, konnte im Vergleich im selben Zeitraum „nur“ 4000 Tickets für sein Duell gegen Bermane Stiverne verkaufen.

Sollte es Jennings wirklich gelingen, den in Hamburg lebenden Ukrainer zu besiegen, würde ihm das wohl einen riesengroßen Markt in den USA eröffnen. Die Chancen dazu stehen, neutral betrachtet, aber eher schlecht. Jennings ist trotz seiner Bilanz von 19-0 mit Sicherheit nicht der talentierteste Boxer im Schwergewicht. Er verfügt über eine gute Technik und ist beweglich, was er auf Grund des enormen Größenunterschieds zu Wladimir auch sein muss.

Seine Kampftaktik besteht eher aus einem überlegten Boxen aus der Distanz, man darf also davon ausgehen, dass Klitschko in diesem Duell wieder vermehrt auf seinen altbewehrten Jab setzen wird. Wie Jennings mit der Kraft des Ukrainers umgehen wird, stellt einen entscheidenden Faktor des Kampfes dar. In seinem Duell gegen Mike Perez zeigte der US-Amerikaner, dass er durchaus seine Probleme mit Gegnern hat, die von Beginn an harte Hände verteilen. Sollte Jennings es im Kampf in die späteren Runden schaffen, dürfte es hingegen interessant werden. Gegen Perez, dem im Kampf gegen Jennings in den späteren Runden die Luft ausging, zeigte er, dass er konditionell top austrainiert war.

Ein weiterer wichtiger Faktor dürfte auch sein, wie der Ringrichter auf Klitschkos Klammern reagiert. Während der Weltmeister in Deutschland so gut wie nie ermahnt geschweige denn bestraft wird, könnte dies in den USA anders aussehen.

Sollte sich Klitschko gegen Jennings durchsetzen, wäre ein Kampf gegen Deontay Wilder eines der wenigen Duelle, die momentan im Schwergewicht noch Sinn ergeben würden. Man darf also gespannt sein, wie der Wahl-Hamburger sich gegen Jennings schlägt.

Der Kampf findet am 25. April im Madison Square Garden statt, am gleichen Ort, wo Klitschko vor sieben Jahren Sultan Ibragimow besiegte. Randnotiz: Auf der gestrigen Pressekonferenz war weit und breit kein Shannon Briggs in Sicht.

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