Kinder und MMA?

Eines der umstrittensten Themen im Kampfsportbereich ist die Frage, wann Kinder mit Kampfsport beginnen sollten. Während man hierzulande meist mit 5-6 Jahren bereits mit Judo, Karate und Co. anfangen kann, gibt es wohl nur sehr wenige Vereine, die MMA für Kinder anbieten. Zu recht?

Für Oleg Taktarov, ehemaliger UFC-Champion, ist die Sache klar. Er hat mit einer MMA-Organisation in Russland nach eigener Aussage in den letzten 7 Jahren Turniere abgehalten, an denen auch Kinder ab 8 Jahren teilnehmen konnte. Er betonte aber, dass Schläge und Tritte in diesem Alter selbstredend verboten seien und sich der Wettkampf mehr oder minder auf reines Grappling beschränkt.

MMA nach „realistischeren“ Regeln gebe es erst ab ungefähr 16 Jahren, wobei selbst dort Ellbogen, Kniestöße und Co. noch verboten seien. An und für sich also keine schlechte Idee, schließlich könnten Kinder und Jugendliche langsam an diesen ja nicht gerade ungefährlichen Sport herangeführt werden.

Einzig die Frage, wie das Training abläuft, müsste natürlich geklärt sein. Sparring sollte es für Kinder generell nicht geben, durch das frühe Training ließe sich aber eine Grundlage schaffen, um später als Aktiver Bestleistungen zu erbringen.

Auch in Deutschland haben wir ja den ein oder anderen sehr vielversprechenden Kämpfernachwuchs. Man muss nur die Facebookseite des MMA Spirits auferksam verfolgen, dort wird in unregelmäßigen Abständen des Öfteren mal ein Video eines der jüngsten Talente des Gyms gepostet.

Ob MMA bereits im Kindesalter erlernt werden sollte, bleibt letztlich natürlich Sache der Eltern. Unter den richtigen Umständen, d.h. starker Reglementierung und Anpassung der Techniken und Regeln, scheint uns an der Praktizierung von MMA nichts verwerflicher, als an der Ausübung von Boxen, Judo, Karate und Co. Vollkontaktwettkämpfe, bei denen sich 10 Jahre alte Kinder gegenseitig auf die 12 geben, müssten jedoch nicht sein.

Wer weiß, welche Schäden besonders noch nicht ausgewachsene Gehirne durch Schlagwirkung nehmen können, wird sein Kind an solchen Turnieren im Normalfall aber sowieso nicht teilnehmen lassen.

 

 

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