Jürgen Brähmer vor 5. Titelverteidigung

Heute Abend ist ein besonderer Abend für Jürgen Brähmer. Wenn der 37jährige gegen Eduard Gutknecht in den Ring steigt, um seinen WBA-Weltmeistertitel zu verteidigen, wird es gleichzeitig der 50. Kampf für den Mann aus Stralsund sein, der neben Arthur Abraham aktuell wohl einer der letzten deutschen Stars im Profiboxen ist.

Wie so häufig in seinen letzten Kämpfen, wird Brähmer auch heute Abend als Favorit an den Start gehen, auch wenn er Gutknecht sicherlich nicht unterschätzen wird. Dass der in Kasachstan geborene Gutknecht überhaupt um den Weltmeistertitel boxen darf, damit hatte er bis vor ein paar Wochen wohl selbst nicht gerechnet. Eigentlich sollte Brähmer seinen Titel gegen den Südafrikaner Thomas Oosthuizen verteidigen, dessen Manager sagte den Kampf jedoch wegen anhaltender Formschwäche seines Schützlings ab, ganz zur Freude von Gutknecht.

Der bekommt damit die zweite Chance, sich einen WM-Gürtel zu sichern, nachdem er seinen ersten WM-Kampf gegen 2010 gegen Robert Stieglitz nach Punkten verloren hatte. Dabei wird Jürgen Brähmer kein neuer Gegner für ihn sein – beide standen sich bereits 2013 im Kampf um den EBU-Europameistertitel gegenüber, den Brähmer letztlich per Punkteentscheid gewinnen konnte.

Für Gutknecht (29-3-1), der zum 34. Mal als Profi in den Ring steigen wird, geht es heute Abend um alles. Eine erneute Niederlage gegen Brähmer würde den Mann vom Team Sauerland sicherlich zurückwerfen. Umso mehr wird damit zu rechnen sein, dass Gutknecht, der nächsten Samstag seinen 34. Geburtstag feiert, alles in die Waagschale werfen wird, um den Gürtel mit nach Hause zu nehmen.

Brähmer geht indes gelassen in den Kampf. Zwar musste er das Training während der Vorbereitung nochmal umstellen – Oosthuizen war Rechtsausleger, Gutknecht boxt in der Normalauslage – was den amtierenden Weltmeister aber nicht weiter störte, wie er in einem Interview anmerkte. Wie es für Brähmer nach dem Kampf gegen Gutknecht weitergeht, ist noch unklar. Eins steht jedoch fest: bei Olympia werden wir den schlagstarken Stralsunder nicht sehen. Er sehe keine Notwendigkeit, jungen Boxtalenten das Ticket für die Teilnahme an den Olympischen Spielen wegzuschnappen und ihnen einen Lebenstraum zu zerstören.

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