Ist Anderson Silva der Lance Armstrong des MMA?

Wenn es nach Firas Zahabi, Trainer von Ex-Weltergewichtschampion Georges St. Pierre, geht, dann ja. Der verglich den brasilianischen Ex-Mittelgewichtschampion der UFC kürzlich in einem Interview mit dem gefallenen ehemaligen Radstar, der des mehrfachen Doping überführt wurde.

Zahabi erklärte in einem Interview mit einer kanadischen Zeitung, dass der Sport auch ohne solche Mittel gefährlich genug sei und der Brasilianer nach dem, was vorgefallen sei, nicht mehr als größter Kämpfer aller Zeiten gehandelt werden könne. Seiner Meinung nach stehe der Titel nun seinem ehemaligen Schützling Georges St. Pierre zu.

In diesem Zusammenhang verglich er den Brasilianer auch mit Lance Armstrong: „War Lance Armstrong der beste Radfahrer aller Zeiten? Eher nicht. Auch, wenn die Frage vor ein paar Monaten wohl anders beantwortet worden wäre.“

Unterstützung bekommt Zahabi dabei von seinem Schützling selbst, wenn auch in etwas abgemilderter Form, wie man es von GSP gewohnt ist:

„Sie hätten den Kampf direkt absagen sollen, weil es Betrug ist, es ist eine biologische Waffe. Wenn einer mit einem Messer in den Ring steigt und der Promoter und die Organisation wissen es, sollten sie mich nicht kämpfen lassen. Ein Leistungssteigernder Stoff ist mehr oder minder dasselbe, es ist eine biologische Waffe. Es ist ein Vorteil, den du gegenüber deinem Gegner hast und du solltest daher nicht gegen ihn antreten dürfen.“

Insgesamt wollte der Kanadier sich aber nicht speziell zum Fall Silva, sondern eher allgemein zum Dopingproblem im MMA äußern.

„Ich möchte hier nicht über bestimmte Personen sprechen, ich möchte über das gesamte System sprechen. Das System ist das große Problem im MMA. Das ist etwas, womit die Kämpfer und die UFC sich auseinandersetzen sollten. Denn wenn man es jetzt nicht tut, wird die ganze Sache immer schlimmer und schlimmer.“

Abhilfe könnte nach Meinung St. Pierres durch die Einführung eines neuen Dopingtestverfahrens geschaffen werden, bei der die überwachende Organisation kein Interesse an wirtschaftlichen Gelingen der Veranstaltung hat. Bisher erhalten die Sportkommissionen einen Anteil vom Gewinn, den eine Veranstaltung macht, die sie überwachen. Dass zuletzt die positiven Befunde von Jones und Silva kurz nach dem Event veröffentlicht wurden, ist dabei natürlich reiner Zufall. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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