Felix Sturm feiert Historisches

Felix Sturm hat das geschafft, was zuvor noch keinem deutschen Boxer gelungen ist. Er krönte sich gestern Abend im Kampf gegen den Russen Fjodor Tschudinow zum fünften Mal zum Weltmeister.

„Vielleicht war das heute mein letzter Kampf“ – diese Worte äußerte Felix Sturm im abschließenden Interview nach dem Kampf und gefolgt von dem Hinweis, wie sehr er unter Druck gestanden habe und dass er jetzt erstmal alles runterkommen müsse. Es ist verständlich, dass der inzwischen 37jährige nach dem mehr als engen Gefecht gegen Tschudinow erstmal eine Pause braucht, war das Duell gegen den neun Jahre jüngeren Russen doch gerade erst hauchdünn zu seinen Gunsten ausgegangen, was Sturm zum alleinigen deutschen Rekordhalter in Sachen Weltmeistertitel gemacht hat.

Die anwesenden Punktrichter hatten den Kampf mit 115:113(2x) und 114:114 zu Gunsten von Sturm entschieden und alleine diese Wertung zeigt, wie eng das Duell wirklich war. Sturm, der laut einer Statistik von mehr als 400 Schläge weniger geschlagen hat und 113 Treffer weniger ins Ziel bringen konnte, zeigte eine starke Leistung, hätte sich auch nicht darüber beschweren können, wenn man Tschudinow den Sieg gegeben hätte.

Inwiefern der Sieg des Mannes, der vor mehr als 12 Jahren seinen ersten Weltmeistertitel gewann, trotzdem gerechtfertigt war, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Viel interessanter erscheint die Frage, ob Sturm nach dem erneuten Gewinn des WM-Titels wirklich abtritt oder er zu einem letzten großen Zahltag in seiner Karriere antreten wird – dem langersehnten Kampf zwischen Sturm und dem anderen großen deutschen Boxer im Supermittelgewicht, Arthur Abraham.

Der verteidigtnach fünfjähriger „USA-Pause“ seinen WBO-Titel am 9. April in der MGM Grand Garden Arena gegen den in 33 KÄmpfen ungeschlagenen Mexikaner Gilberto Ramirez. Sollte Es Abraham gelingen, sich auch gegen die Nummer 10 der unabhängigen Weltrangliste durchzusetzen, stünde einem Duell gegen Sturm nichts mehr im Wege. Auch wenn der Kampf nicht mehr ganz denselben Reiz früherer Tage hätte, so wäre er sicherlich einer der prestige- und finanzkräftigsten, der aktuell im deutschen Boxen möglich wäre.

Man darf also gespannt sein, ob wir Sturm wirklich zum letzten Mal im Ring gesehen haben, oder ob er noch einmal in den Ring zurückkehrt, bevor er seinen wohlverdienten Ruhestand genießt. Man könnte es ihm nicht verübeln.

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