Die Zukunft des MMA in Deutschland

Schaut man sich die Entwicklung der Mixed Martial Arts in den USA an, wird deutlich, dass in den letzten ~20 Jahren dort ein tiefgreifender Wandel statt gefunden hat. Von der Anfangs geächteten „Prügelei“ hin zur reglementierten, wie es so schön heißt, „schnellst wachsenden Sportart der Welt“.

Heute ist MMA in Amerika weitestgehend, New York und einige andre Staaten mal ausgenommen, anerkannt und kann auf eine breite Fanbasis bauen.

 MMA und im Speziellen die UFC ist ein Millionengeschäft geworden, die Kämpfer verdienen meist gutes Geld und die Events werden von Millionen von Zuschauern in aller Welt vor den Fernsehgeräten geschaut Dass mit solch einem rasanten Aufstieg auch Veränderungen einher gehen, ist da nur logisch. Neben den durchaus positiven wie der Reglementierung und Vereinheitlichung sowie generell der Professionalisierung des Sports, gibt es aber auch Veränderungen, die von manchen als negativ angesehen werden. In diesem Artikel soll aber nicht die Situation in den USA im Mittelpunkt stehen, sondern der deutsche Markt ein bisschen näher betrachtet werden.

 MMA in Deutschland befindet sich gerade in einer Phase, in der die kurzfristige Zukunft noch nicht ganz klar vorher gesagt werden kann. Trotzdem gehen wir mal davon aus, dass der Sport der Mixed Martial Arts in den nächsten Jahren weiter wächst, früher oder später auch das Sendeverbot kippt und sich ein großer Sender dann die Rechte an den großen Events sichert. Damit einhergehend kämen wir endlich weg vom Image des blutrünstigen Sports, bei dem eine johlende Menschenmenge um den Käfig steht und nach Blut schreit hin zu einer etwas cleaneren Sichtweise auf den Sport.

 Das wäre natürlich sehr zu begrüßen, denn es gibt wohl nichts Nervigeres, als Leuten zum 1000. Mal zu erklären, dass MMA keine regel- und skrupellose Schlägerei ist sondern ein sportlicher Wettkampf mit festen Regeln. Ein weiterer Pluspunkt in der Entwicklung wäre die Erhöhung des Kapitals im Markt, d.h. größere und bekanntere Sponsoren , was zu einer besseren Bezahlung der Kämpfer führen würde, was gleichzeitig die Möglichkeit der vollen Konzentration auf den Sport mit sich bringen würde. Und das käme letztlich durch das dann steigende Kampfniveau wieder den Zuschauern zu Gute. Es hätte für die Kämpfer nämlich durchaus eine beruhigende Wirkung zu wissen, dass ich mit dem Sport mein weiteres Leben finanzieren kann.

 Andererseits zöge die wachsende Popularität dann wohl auch eine Vergrößerung der Fanbase mit sich, was nicht jedem gefallen würde. Denn, seien wir ehrlich, erste Anzeichen von Eventfans gibt es inzwischen ja auch schon auf den großen deutschen Top-Events. Das ist an sich jetzt natürlich kein Problem, jeder hat ja das Recht zu einem MMA-Event zu gehen, Fanvielfalt ist durchaus interessant und die Veranstalter freuen sich ja auch über eine volle Halle. Wenn es jedoch irgendwann soweit kommen sollte, dass der Großteil der Zuschauer nicht mehr wegen der sportlichen Leistung der Kämpfer zu solch einer Veranstaltung kommt, würde dem Sportenthusiasten in mir auf jeden Fall irgend etwas fehlen. Das zweite Problem ist einfach skizziert: wo Geld im Spiel ist, gibt es viele Leute, die von diesem Geld was ab haben wollen. Ob das Promoter, Veranstalter, neue Verbände oder sonst wer ist, man kann davon ausgehen, dass je populärer die Sportart wird, desto mehr Leute wollen daran verdienen. Da bleibt zu hoffen, dass es nicht irgendwann 100 MMA-Verbände mit jeweils eigenen Weltmeistern gibt. Es wäre schade, wenn MMA irgendwann auf Grund solcher Querelen die sich langsam – und vor allem mühsam – erarbeitete mediale Akzeptanz wieder verspielen würde.

 Insgesamt gibt es bei der zu erwartenden Entwicklung der Mixed Martial Arts hin zu einer etablierten und vor allem medial vertretenen Sportart ein immenses Entwicklungspotential. Dass dabei die Vorteile für uns Fans des Sports die Nachteile überwiegen ist klar, trotzdem kann es nichts schaden, auch ab und an mal anzuhalten und zu überlegen, ob wir uns in die richtige Richtung entwickeln. Natürlich gibt der Artikel auch nicht alle Elemente der zukünftige Entwicklung wieder, aber wer weiß…vielleicht gibt es irgendwann ja noch die ein oder andere Fortsetzung.

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