Die Causa Dennis Siver – drei Gegner in einer Woche

RingIn gut fünf Tagen ist der Branchenprimus im MMA-Sport, die UFC, wieder zu Gast in Europa. Nachdem die Veranstaltungen in Berlin und Dublin bisher mehr als zufriedenstellend verlaufen sind, erwartet uns jetzt ein wahres Spektakel in der Stockholmer Ericsson Globe Arena. Insgesamt 7 Skandinaver, sechs davon Schweden, werden in den elf Kämpfen am Samstagabend vertreten sein.Mit von der Partie ist mit Dennis Siver auch einer der deutschen Vorzeige-MMAler – obwohl seine Teilnahme lange Zeit unklar war.

 

Siver konnte in seinem letzten Kampf zwar einen Sieg einfahren, da ihm danach jedoch die Einnahme von verbotenen Präparaten nachgewiesen werden konnte, wurde der Mannheimer für 9 Monate gesperrt. Diese Sperre ist inzwischen abgelaufen und Siver sollte am Samstag eigentlich auf den Schotten Robert Whiteford treffen. Soweit, so gut. Dieser verletzte sich jedoch vor knapp zwei Wochen, womit das Unheil seinen Lauf nahm.

 

Nachdem lange Zeit unklar war, ob Siver überhaupt in Stockholm antreten könne, wurde Mitte der letzten Woche doch noch ein Gegner für die Nummer 11 im Federgewichtsranking der UFC gefunden. Taylor Lapilus aus Frankreich sollte es mit dem Deutschen aufnehmen. Von der Kampfbilanz her war Lapilus mit 8-1 zwar bei weitem nicht so erfahren wie Siver, die beeindruckende Bilanz von einigen vorzeitigen Siegen ließ jedoch auf einen spannenden Kampf hoffen.

 

Dass diese Hoffnung sich höchstwahrscheinlich nicht erfüllen würde, eröffnete sich aber bei einem genaueren Blick auf Lapilus. Der Franzose ist mit 22 Jahren noch sehr jung und trainiert erst seit drei Jahren MMA. Soweit, so schlecht. Als wäre all das aber nicht genug, hat er nur in einem seiner 9 Kämpfe unter den unified rules gekämpft. Die anderen Kämpfe fanden unter französischem Reglement in Frankreich statt. Für alle, die sich damit nicht so auskennen: Lapilus hat damit bisher 8 von 9 Kämpfen ohne Ground and Pound bestritten!

 

Hinzu kommt, dass Lapilus‘ bisherige Gegner weder zur internationalen noch zur nationalen Spitze gehörten – Siver, der einige der stärksten Leicht- und Federgewichtler der Welt gekämpft und manche davon besiegt, hat, hingegen schon.

 

Grund genug für die SMMAF (Swedish MMA Federation), den Kampf nicht zuzulassen. Dass der Verband diesbezüglich keine Gnade kennt, musste bereits Cage Warriors im August erkennen. Während die Entscheidung für Lapilus, der sein UFC-Debüt jetzt zu einem späteren Zeitpunkt geben wird, wahrscheinlich das Beste ist, was ihm passieren konnte, musste Siver sich in den verbliebenen Tagen auf den dritten Gegner einstellen.

 

Wie die UFC mitteilte, wird er auf den UFC-Neuling Charles Rosa treffen. Rosa kommt aus dem renommierten ATT (American Top Team) und ist bisher in 9 Kämpfen noch ungeschlagen. Auch er stand bisher nur in regionalen Events im Ring, konnte seine Kämpfer – unter unified rules ausgetragen – aber bisher alle vorzeitig gewinnen.

 

Inwiefern der Amerikaner mit einer Vorbereitungszeit von einer Woche auf einen Kampf mit dem Deutschen vorbereitet ist, bleibt abzuwarten. Siver hingegen äußerte sich, dass er froh sei, überhaupt einen Gegner gefunden zu haben und am Samstag kämpfen zu können. Hoffen wir, dass das Hin und Her den Mannheimer nicht zu sehr aus der Bahn gebracht hat und er ein erfolgreiches Comeback feiern kann.

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