Buakaw: „Ich habe den Kampf klar gewonnen!“

kaefig2Drei Tage ist es inzwischen her, da sorgte Buakaw Banchamek für einen der denkwürdigsten Kampfsportmomente des Jahres 2014. Leider war es kein positiver Grund, warum dieser Abend noch lange im Gedächntis der Zuschauer bleiben wird. Nach einem harten und weitestgehend ausgeglichenen Duell zwischen Buakar Banchamek und Enriko Kehl ordneten die Punktrichter eine Zusatzrunde an. Zu dieser kam es aber nicht mehr,denn der Thailänder hatte den Ring kurz nach dem Ende des Kampfes bereits verlassen. Warum? Das wollte er heute auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz erklären.

Da Banchamek nicht mehr zur vierten Runde antrat, wurde Enriko Kehl als erster Deutscher überhaupt K-1 World Max-Champion. Die Diskussionen, ob der „Sieg“ unverdient sei oder ob wirklich der bessere Mann gewonnen habe, schossen schon kurz nach dem Ende des Kampfes wie Unkraut aus dem medialen Boden.

Wichtiger als die Frage, ob Kehls Sieg „verdient“ gewesen sei, sind unserer Meinung nach jedoch die Gründe für das Verschwinden des Thailänders. Warum Buakaw den Ring noch vor der Urteilsverkündung verlassen hat, blieb bis heute im Dunkeln. Zwar gab es schon im Vorfeld des Events Auseinandersetzungen zwischen dem zweimaligen K-1 World Max-Champion und seinem Arbeitgeber, wirklich konkrete Vorwürfe führte der Thailänder aber nichts ins Feld.

Umso gespannter wartete man auf die für heute anberaumte Pressekonferenz seines Gyms, erhoffte man sich doch durch Buakaws Aussagen endlich nähere Informationen zum Grund seines Verschwindens und den Vorwürfen, die er gegenüber K-1 erhoben hat.

Was das Ergebnis des Kampfes angeht, ist sich der Thailänder sicher, dass er den Kampf eindeutig gewonnen hat. Ihm sei aber bereits vorher klar gewesen, dass das Ergebnis schon im Vorhinein festehen würde. Die Punktrichter hätten den Kampf entschieden und jeder Zuschauer solle sich selbst ein Bild vom Ausgang des Kampfes machen. Worauf er seine These, das Kampfergebnis sei manipuliert, stützt, sagte er nicht.

Dass er seinen Gegner mehrfach mit Trips und Würfen auf den Boden befördert hatte, was im K-1 eigentlich verboten ist, lag nach Aussage von liverkick.com daran, dass er die K-1-Regeln nicht kenne. Für einen zweimaligen K-1-Champion eine mehr als peinliche Aussage, sollte er sie wirklich so getätigt haben.

Auch Beweise für ein etwaiges Fehlverhalten von K-1 – Buakaw hat am 7. Oktober Anzeige wegen Wettbetrugs erstattet – konnte er nicht vorbringen.Was genau der tiefere Sinn seines frühzeitigen Abgangs war, blieb ebenso im Dunkeln.

Die abschließenden Worte, dass er seinen Vertrag bei K-1, der bis Ende 2015 läuft, natürlich erfüllen will und auch ein Rematch gegen Kehl möglich ist, klingen nach allem, was Buakaw in den letzten vier Tagen gemacht und gesagt hat wie Hohn. Es darf bezweifelt werden, dass wir ihn nochmal im Ring bei K-1 sehen werden.

Dass auch K-1 auf deutsch gesagt die Schnauze von ihrem einstigen Aushängeschild langsam voll hat, machten sie gestern auf einer eigenen Pressekonferenz deutlich. Dort sagten sie, dass sie im Falle weiterer Anschuldigungen von Buakaw Banchamek gerechtlich gegen ihn vorgehen wollen. Ein gutes Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis sieht jedenfalls anders aus.

Schade ist es allemal, gehört der gelernte Muay Thai-Kämpfer dich sicherlich zu den allerbesten Thai- und Kickboxkämpfern der Welt. Es bleibt zu hoffen, dass er – bei welcher Organisation auch immer – wieder zu dem Sportler wird, der in den letzten Jahren durch seine herausragenden Leistungen im Ring weltberühmt wurde.

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