Anderson Silva und die Zukunft des UFC-Geschäftsmodells

Heute Abend ist es soweit, die UFC steht vor ihrem krönenden Jahresabschluss. Der ehemalige Mittelgewichtschampion Anderson Silva trifft im Rückkampf auf Chris Weidman. Den Mann, der ihn nach jahrelanger Dominanz mit einem linken Haken ins Reich der Träume beförderte und eine einzigartige Karriere einen Schritt näher in Richtung Rücktritt brachte.

Über den Kampf selbst soll an dieser Stelle gar nicht viel gesagt werden, das Internet bzw. die einschlägigen deutschen und internationalen MMA-Medien befassen sich seit Wochen mit diesem Rückkampf. Silva gilt trotz der Niederlage im ersten Kampf als Favorit, Weidman ist jedoch alles andere als chancenlos.

Was aus Sicht der UFC jedoch viel interessanter sein dürfte ist die Tatsache, dass Silva in einem Interview verlauten ließ, dass er sich sehr gut vorstellen könne, nach dem Kampf die Handschuhe an den Nagel zu hängen. Sollte dies wirklich der Fall sein steht die UFC definitiv vor einem Wandel. Mit dem Rücktritt von George St. Pierre ist der absolute Publikumsliebling der Organisaton vor einem Monat auf unbestimmte Zeit vom MMA-Sport zurück getreten, Jon Jones dominiert das Halbschwergewicht zwar, kommt beim Publikum jedoch bei weitem nicht so gut an, wie de charismatische Kanadier.

Und in einem Geschäftsmodell, bei demein Großteil der Einnahmen über pay per view-Verkäufe generiert wird, bedeuten große, zugkräftige Namen alles. Nun war Silva selbst auch kein St. Pierre in der Zuschauerwirkung. Lässt man seine beiden Kämpfe gegen Sonnen außen vor, waren die PPV-Raten Silvas auch nur guter Durchschnitt. Aber: man konnte sich darauf verlassen, auch in Zeiten, in denen die PPV-Käufe anderer „Stars“ stark zurück geht.

Mit einer Niederlage Silvas und einem dann wahrscheinlich werdenden Rücktritt des Brasilianers verlöre die UFC ein weiters Zugpferd. Andererseits ist Silva 38 und wird scheint seinen Zenit langsam überschritten zu haben und eine Niederlage bringt Spannung in eine Division, welche die letzten Jahre stark unter der Dominanz von Silva „litt“.

Egal wie der Kampf ausgeht, die UFC steht vor einer Bewährungsprobe. Gewinnt Silva wird die wohl fällige Wachablösung nochmals verzögert, gewinnt Weidman verliert die UFC einen der besten MMAler aller Zeiten. Drücken wir Dana White und seinen Mitarbeitern die Daumen, dass sie nach dem Kampf die richtigen Entscheidungen treffen.

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