Anderson Silva – Gedanken über den Sturz einer Legende

Nach dem zwar nicht für unmöglich gehaltenen, in dieser Form jedoch sehr überraschenden Sieg von Chris Weidman über Anderson Silva heute Nacht überschlagen die Emotionen sich im Internet.

 

Die Einensind zufrieden, dass Silva endlich mal für seine Arroganz im Ring bestraft wurde trauern aber gleichzeitig, dass dieser überragende MMAler solch eine herbe Niederlage einstecken musste. Andere freuen sich diebisch über die Niederlage Silvas. Wieder Andere sind enttäuscht, dass der lange Zeit als unbesiegbar geltender Silva vom Thron gestürzt wurde. Grund genug, dass auch wir uns ein paar Gedanken über „die Spinne“ gemacht haben.

Verhalten

Ohne Diskussion war das Verhalten von Anderson Silva im Ring nicht immer das beste. Seine arroganten Auftritte gegen Griffin und vor allem gegen Demian Maia, dem er selbst im Vorfeld mangelnden Respekt vorgeworfen hatte, haben ihn einige Sympathien gekostet.

Natürlich konnte er sich ein solch arrogantes Handeln leisten, seine Vorstellungen waren stets ein Schauspiel absoluter Dominanz, die feine Art war es sicherlich nicht. Betrachtet man die Niederlage Silvas gegen Weidman von dieser Warte aus, war sie mehr als verdient. Silva wurd (endlich) für eben jenes Verhalten bestraft.

Still the greatest?

Die Frage erübrigt sich eigentlich von selbst. Ganz egal, wie Silva diesen Kampf verloren hat, er ist und bleibt der wohl beste MMAler unserer Zeit. Auch im Kampf gegen Weidman hat er einmal mehr sein hervorragendes Stand Up gezeigt, dessen Timing und Geschwindigkeit weit über dem von Weidman lagen.

Silva hat über die letzten Jahre eine Herrschaft im UFC-Mittelgewicht geführt, die für sich selbst spricht. Auch wenn Jon Jones ihm auf den Fersen ist und ihn eventuell irgendwann sogar überflügeln kann, Silva bleibt für immer einer der absolut besten Champs des MMA, wenn nicht sogar DER beste. Daran ändert auch diese Niederlage nichts.

Wie geht’s weiter?

Das ist die Frage, die sich wohl ein Großteil der MMA-Fangemeinde stellt. Wie Silva im Interview nach dem Kampf verlautbaren ließ, möcht er wohl keinen sofortigen Rückkampf um den Titel. Eventuelle Super Fights, der vermeintliche Kampf gegen Roy Jones Jr. oder etwas ganz anderes, wir wissen es nicht.

Da Silva noch einen Vertrag über 10 Kämpfe in der UFC hat, werden wir ihn höchst wahrscheinlich noch einige Male im Oktagon sehen. Gegen wen wird sich zeigen, es bleibt nur zu hoffen, dass er, sollte es irgend wann nicht mehr für absolute Spitzenleistungen reichen, früh genug den Absprung findet. Davon kann bisher jedoch keine Rede sein, denn abgesehen von seinem schlechten „Benehmen“ im Ring, zeigte er wieder phänomenale Fähigkeiten im Stand Up.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich Silva entscheidet und in welchen Fights wir ihn wieder sehen werden. Es wäre sehr schade, wenn solch ein überragender Kämpfer mit einem Kampf wie diesem in den Ruhestand geschickt wird.

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