Abschließende Gedanken zu MMAs Chancen bei Olympia – Teil 4

Nachdem ich mir bisher in drei Artikeln ein paar Gedanken über die Wahrscheinlichkeit, MMA bald bei Olympia zu sehen gemacht habe, soll heute der abschließende Teil dieser Überlegungen erfolgen. Sozusagen eine Art Fazit.

Für eine Aufnahme spricht ohne Zweifel die enorme wirtschaftliche Zugkraft, die der MMA-Sport momentan auf der ganzen Welt, vor allem aber auf dem amerikanischen Kontinent mit sich bringt. Viele Zuschauer bedeuten viele Einnahmen in Form von größerem Sponsoreninteresse und daran ist das IOC wahrscheinlich mehr interessiert als an allem Anderen.

Andererseits sprechen die mangelnde Struktur des Sports, der über keinen von der Allgemeinheit anerkannten Weltverband verfügt und auch auf nationaler Ebene alles andere als klare Strukturen aufweisen kann, gegen eine baldige Aufnahme.

Wie qualifizieren sich Sportler? Welche Regularien gibt es bei auf nationaler Ebene? Wer darf Sportler nominieren? All diese Fragen können momentan nicht beantwortet werden, die Strukturen müssen erst noch geschaffen werden. Und wie so oft, wenn eine Menge Geld im Spiel ist, stellt sich die Frage, ob das schnell und ohne größere Reibereien geschehen wird. Ich persönlich bezweifel das ehrlich gesagt.

Sind die fehlenden anerkannten Verbände eigentlich schon ein KO-Kriterium, spricht auch die „Brutalität“ des Sports gegen eine Aufnahme in das auf Familienfreundlichkeit getrimmte olympische Programm. Man kann sagen was man will, MMA IST ein brutaler Sport, bei dem es zu (teils schweren) Verletzungen kommen kann.

Weitere Schutzausrüstung wie im Boxen und das Verbot von bestimmten Techniken wäre hier also unerlässlich, was das Ganze dann in eine Art Amateur-MMA verwandeln würde. An sich ja auch keine schlechte Idee, schließlich wurden die olympischen Spiele ja auch mal als eine Art Veranstaltung für Amateursportler gedacht.

Inwieweit dann aber das Zuschauerinteresse noch in dem Maße vorhanden wäre wie momentan, ist unklar, denn seien wir ehrlich, ein nicht zu unterschätzender Teil der Zuschauer schaut es nicht wegen dem Sport an sich, sondern wegen der Brutalität.

Abschließend ist zu sagen, dass ich persönlich nicht daran glaube, MMA in den nächsten 20 Jahren bei Olympia zu sehen. Wer weiß, wofür es gut ist. Was durchaus denkbar wäre ist jedoch die Aufnahme einer Form des Grappling/BJJ/Submission Wrestling in das olympische Programm. Wenn man sich anschaut, was aus dem olympischen Judo geworden ist, stellt sich aber durchaus die Frage, ob man das überhaupt will.

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