Gemeinhin gelten Triologien im Kontaktsport als gern gesehenes Event. Beide Kontrahenten konnten jeweils einen Kampf für sich entscheiden, was aus mehrfacher Sicht für Veranstalter wie Fans durchaus interessant ist. Einerseits, weil die Kämpfer meist ein recht ähnliches Niveau haben, andererseits, weil sich diese Kämpfe meist sehr gut vermarkten lassen.
Denkt man hinsichtlich des MMAs an diese im englischen Rubber Match genannten Kämpfe, kommt natürlich direkt die Triologie zwischen Velasquez und Dos Santos in den Sinn. Doch an diesem Wochenende stehen nicht die Kämpfer der Mixed Martial Arts im Mittelpunkt, sondern die klassischen Faustkämpfer.
Die Rede ist von Arthur Abraham und Robert Stieglitz, die morgen Abend im dritten gemeinsamen Kampf erneut um die WBO-Weltmeisterschaft in den Ring steigen. Während Abraham den ersten Kampf durch Punkteentscheid gewinnen konnte, behielt Stieglitz im zweiten Aufeinandertreffen der Beiden durch einen TKO-Sieg die Oberhand.
Ob es sich bei dem von Sat. 1 stark als „deutschem Kampf des Jahres“ wirklich um selbigen handelt, sei mal dahin gestellt, sicher ist aber, dass dieser Kampf durchaus einiges an Spannung birgt.
Galt Abraham vor seiner Teilnahme am für ihn desaströsen Supermittelgewichtsturnier als Boxer, der die Zuschauer in jedem Kampf zu unterhalten wusste, ist das Image des ehemaligen Weltmeisters inzwischen etwas angekratzt. Uninspirierte Vorstellungen haben bei Teilen der Fachpresse und den Zuschauern die Frage entstehen lassen, ob Abraham noch den Biss und die Motivation hat, sich zu quälen um ganz vorne anzugreifen.
Dass Abraham technisch nicht zu den besten Boxern gehört ist klar, trotzdem verfügt er nach wie vor über eine immense Schlagkraft, die seine Kämpfe zu jeder Zeit beenden kann. Ob er das morgen Abend gegen Stieglitz schafft ist ungewiss. Der Russlanddeutsche war in ihrem zweiten Duell taktisch perfekt eingestellt und konnte die technische Limitation Abrahams nutzen und den Wegner Schützling klassisch ausboxen.
Wer gewinnt wissen wir natürlicht nicht, was wir aber wissen ist, dass der morgige Kampf sicherlich ein spannendes Duell wird. Wir drücken beiden Boxern die Daumen für einen fairen und verletzungsfreien Kampf. Unser Dank geht außerdem an den versierten Fotografen Sebastian Heger, der uns das Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat.
