Abraham schwingt heute Abend die Fäuste

Boxen hat momentan in Deutschland ja einen schweren Stand,  nicht erst seit der umstrittenen Entscheidung um den Sieg von Vincent Feigenbutz. Heute Abend sind all die Nachwuchsprobleme, die es angeblich im deutschen Profiboxen gibt, vorerst vergessen, denn einer der wenigen übriggebliebenen Box-Stars Deutschlands steigt wieder in den Ring: Arthur Abraham.

Neben Jürgen Brähmer dürfte Abraham momentan der einzige Boxer sein, der in Deutschland noch die Massen vor die TV-Geräte bringen kann, und das wird er wahrscheinlich auch heute Abend wieder zeigen. Während Sturm und Huck ihre letzten Kämpfer verloren, sind diese beiden Boxer die einzigen, die das deutsche Boxen noch hoch halten.

In Abrahams 47. Kampf steht ihm der Brite Martin Murray gegenüber, der vor einigen Jahren auch schon Felix Sturm gegenüberstand und sich in diesem Kampf immerhin ein Unentschieden erkämpfen konnte. Diesmal will Murray jedoch den Titel mit auf die Insel nehmen, was Abraham sicherlich verhindern möchte. Dass Murray aber alles andere als Fallobst ist, das wurde im Februar dieses Jahres klar. Da stand der Brite immerhin 11 Runden mit Gennady „GGG“ Golovkin im Ring – eine Leistung, die außer ihm noch keiner geschafft hat.

Wie lange wir „King“ Arthur noch im Ring sehen werden, ist unklar. Mit immerhin 35 Jahren gehört der gebürtige Armenier sicherlich nicht mehr zu den jüngsten Boxern und auch sein Coach Ulli Wegner steht mit 73 Jahren wohl keine 20 Jahre mehr als Trainer im Boxring, sondern hat sich seinen Ruhestand inzwischen wohl mehr als verdient. Abrahams Titelverteidigung ist schon der 100. Titelkampf, den Wegner als Trainer betreut.

Ob Abraham, falls er Murray besiegen kann, danach eine Titelvereinigung gegen Jack Badou oder James DeGeale anstrebt, steht jedenfalls noch in den Sternen. Erst einmal gilt das alte Credo: ein Schritt nach dem anderen. Und der erste Schritt heißt heute Abend Martin Murray.

 

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