aaaaaaand STILL! – Cormier besiegt Gustafsson knapp nach Punkten

UFC 192 sollte eines der größeren Events dieses Jahres werden. Vom Papier her erwartete uns mit den Duellen Evans vs. Bader, Hendricks vs. Woodley und Gustafsson vs. Cormier eine Nacht voller spannender Kämpfe. Dass nach einer eher enttäuschenden Fight Card das Event aus Sicht der Zuschauer doch noch befriedigend verlief, lag vor allem an den beiden Hauptkämpfern.

Die erste Enttäuschung wurde schon im Vorfeld des Events publik. Johny Hendricks, der sich gegen Tyron Woodley die Chance auf einen Rückkampf mit Robbie Lawler um den Weltergewichtstitel verdienen wollte, musste kurz vor den Weigh Ins aus gesundheitlichen Gründen absagen und wurde mit Nierensteinen ins Krankenhaus eingeliefert.

Den Verlust des Co-Hauptkampfes konnten Rashad Evans und Ryan „Darth“ Bader nicht retten. Zwar zeigte Bader, dass er momentan völlig zurecht zu den Top 5 im Halbschwergwicht gehört, doch lieferte er gegen den ehemaligen Champion Evans, der fast zwei Jahre nicht mehr im Ring stand, eine uninspirierte Leistung ab. Zwar war Baders Punktsieg letztlich unumstritten, für einen Titelkampf konnte sich Bader mit dieser Kampfführung jedoch erneut nicht empfehlen.

Im Hauptkampf kam es dann zum lang erwarteten Duell zwischen Champion Daniel Cormier und Alexander Gustafsson. Der amtierende Champion zeigte von Beginn der ersten Runde, dass er keinesfalls gewillt war, sich von Gustafsson durch den Ring treiben zu lassen und beförderte den „Mauler“ per Bilderbuch-Takedown auf den Boden, wo er ihn den Rest der Runde dominiert, ohne jedoch großen Schaden anzurichten.

Wer auf der Basis der ersten Runde einen einseitigen Kampf erwartet hatte, wurde bereits in Durchgang zwei eines Besseren belehrt. Gustafsson boxte aus der Distanz und konnte einige Treffer ins Ziel bringen, während „DC“ immer wieder den Clinch suchte, wo er dem Schweden mit harten Uppercuts zusetzte. Letztlich konnte „Gus“ diese Runde aber knapp für sich gewinnen.

Runde drei war, im Nachhinein, die wohl umstrittenste des gesamten Kampfes. Während Cormier in der ersten Runde des Kampfes Gustafsson erneut mehrfach treffen konnte, versenkte der Schwede gegen Ende der Runde ein brutales Knie am Kopf des ehemaligen Olympioniken, das diesen in Kombination mit zwei weiteren Schlägen auf die Bretter schickte. Cormier, sichtlich angeschlagen, klammerte sich an das Bein des Herausforderers und verhinderte mit gutem Clinchgame, erneut von ihm getroffen zu werden. Trotz des Niederschlags werteten zwei der drei Punktrichter die Runde für Cormier – eine durchaus strittige Entscheidung, die Gustafsson den Sieg kosten sollte.

Die „Championship rounds“ verliefen ohne größere Höhepunkte, beide Kämpfer konnten einige Treffer landen und nach einer vierten Runde mit Vorteilen für Gustafsson konnte Cormier sich die letzte Runde aufgrund größerer Aktivität sichern.

Also ging auch der zweite Titelkampf von Alexander Gustafsson ging also an die Punktrichter. Die werteten den Kampf mit 48-47 Gustafsson, 48-47 Cormier und 49-46 Cormier, der seinen Titel damit per Split Decision erstmalig erfolgreich verteidigen konnte. Während eine Wertung von 49-46 Cormier jenseits von Gut und Böse ist, dürfte aus Gustafssons Sicht vor allem die 48-47-Wertung von Punktrichter Sal D’Amato mehr als ärgerlich sein. Der US-Amerikaner gab die dritte Runde trotz des Niederschlags an seinen Landsmann Cormier.

Gustafsson hat nun drei Niederlagen aus seinen letzten vier Kämpfen in der Bilanz stehen und der Schwede muss sich nach den zwei engen Niederlagen in den Titelkämpfen gegen Jon Jones und Daniel Cormier seinen Weg zu einem dritten Versuch erst wieder erkämpfen. Bleibt zu hoffen, das dem Schweden das Schicksal eines Kenny Florians erspart bleibt. Der ehemalige UFC-Kämpfer galt als einer der besten Leicht- und Federgewichtskämpfer seiner Zeit, konnte sich den Titel in zwei Titelkämpfen aber nicht sichern und beendete seine Karriere, ohne den Gürtel gewonnen zu haben.

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