Supplemente – Fluch oder Segen?

Nahrungsergänzungsmittel gibt es, in der ein oder anderen Form, wohl so lange, wie es Sport gibt. Whey, BCAA, Kreatin, diverse Vitamine und Co. sind heute aus der Ernährung vieler Hobby- und Profisportler nicht mehr wegzudenken. Sei es, weil die Athleten sich bessere Leistungen davon versprechen oder um die Regeneration zu beschleunigen. Dabei warnen Forscher inzwischen vor dem übermäßigen Konsum solcher Mittel.

Vor allem der Handel mit den diversen Vitaminen hat sich inzwischen zu einem Multimillionenmarkt entwickelt, und das bei weitem nicht nur bei Sportlern. Immer neue Präparate mit einzelnen Vitaminen oder gar Vitaminkombinationen bekommt man inzwischen nicht nur in der Apotheke, sondern im Discounter um die Ecke. Kein Wunder, ist der Markt inzwischen doch fast eine Milliarde Euro schwer. Während die Wirksamkeit dieser Pillen eher selten bewiesen wurde, sind sie mitunter sogar schädlich für die Konsumenten. Da sie nicht als Arzneimittel bewertet werden, unterliegen sie auch nicht den selben Reglementierungen.

Das führt dazu, dass manche Mittel Vitamine in Konzentrationen enthalten, die bei einem Medikament schon kennzeichnungspflichtig wären. Und das aus gutem Grund, so führt z.B. Betacarotin in hoher Dosierung bei langer Einnahme bei starken Rauchern zu einem Anstieg von Krebserkrankungen. Auch Vitamin C ist in hohen Dosen nicht mehr gesund, so kann es unter Umständen für die Bildung von Nierensteinen verantwortlich sein.

Mitunter kann die Supplementierung aber durchaus angezeigt sein. So zum Beispiel bei Vitamin D, das der Mensch nur zu etwa 20% über die Nahrung aufnimmt. Den Rest bildet der Körper selbst, wofür er aber die Hilfe von Sonnenstrahlen benötigt – gerade im Winter kann das für Personen, die meist vorm PC sitzen und selten draußen sind, durchaus problematisch sein. Auch für Sportler, die einen erhöhten Bedarf an bestimmten Stoffen haben, kann die Einnahme von Supplementen sinnvoll sein.

So wurde in einer Studie der positive Einfluss von BCAAs auf den Muskelschutz bei Schwimmern nachgewiesen. Diese waren nach der Gabe von BCAAs schneller wieder einsatzfähig.

Insbesondere die Langzeitwirkungen von Supplementen sind bisher noch recht wenig erforscht. Ob also der tägliche Eiweißkonsum oder die tägliche Gabe von Zink, Vitamin B12, Magnesium oder Kalzium zusätzlich zur durch die Nahrung aufgenommenen Menge dem Körper eher schadet als nützt, werden wir eventuell erst in ein paar Jahren oder Jahrzehnten wissen.

Ob das ein oder andere Supplement sinnvoll oder eher nicht ist, hängt natürlich immer vom Einzelfall ab. So oder so kann ein Besuch beim Arzt nicht schaden, wenn man über einen längeren Zeitraum bestimmte Stoffe supplementiert. Der Körper könnte es einem unter Umständen danken.

About The Author

Related posts