Russia’s Rising

Schaut man sich die Geschichte der UFC an, haben mit einigen Ausnahmen vor allem zwei Nationen den Sport klar dominiert: Brasilien und die USA. Das könnte sich schon bald ändern, denn im östlich von Europa erhebt sich eine Nation, um die nächste Dekade des Sports zu dominieren. Russland und die Republiken des Kaukasus.

Über einen UFC-Champion verfügt momentan zwar weder Russland, Dagestan oder Tschetschenien, man kann aber davon ausgehen, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir den ersten Titelträger aus dieser Region sehen werden. Die größten Möglichkeiten scheint derzeit Khabib Nurmagomedov zu haben. Der Elite-Kämpfer Dagestans wird am 23. Mai auf Donald Cerrone treffen. Es ist der 23. Kampf des bisher ungeschlagenen Judo-Schwarzgurt – und sein bisher wichtigster. Ein Sieg würde „the Eagle“ einen Titelkampf gegen Rafael Dos Anjos sichern.

Doch Nurmagomedov ist nicht der einzige Mann aus dem Kaukasus, der momentan von sich reden macht. Auch der in Österreich lebende Tschetschene Mairbek Taisumov macht inzwischen in der UFC auf sich aufmerksam. „Bekan“ (23-5) konnte drei seiner vier UFC-Kämpfe gewinnen, 22 seiner 23 Siege kamen dabei vorzeitig zustande.

Doch woran liegt es, dass Kämpfer aus dieser Region der Welt auf dem Vormarsch sind? Glaubt man dem Vater von Khabib Nurmagomedov, über den ein sehr interessanter Artikel auf bloodyelbow.com veröffentlicht wurde, spielen dabei mehrere Faktoren eine Rolle. Einerseits hält er die Kampfsportausbildung in ganz Russland für besser als in Brasilien oder den USA. Zumindest, was die Vorbereitung auf eine MMA-Karriere angeht. Während in Brasilien hauptsächlich der Bodenkampf trainiert wird, die US-Amerikaner ihren Schwerpunkt im Wrestling haben und Europäer eher in den Standdisziplinen unterwegs sind, haben die russischen Staaten mit dem Nationalsport Combat Sambo eine ideale Voraussetzung, um den Sprung ins MMA-Geschehen zu bewerkstelligen.

Combat Sambo

Andererseits spielt die regionale Landschaft des Kaukasus eine große Rolle, erklärte Abdulmanap Nurmagomedov. Durch die hohen Berge, die sich über weite Teile Dagestans und Tschetscheniens erstrecken, würden die Sportler dort andauernd in einer Art Höhentraining trainieren. Ein Vorteil, den weder brasilianische noch us-amerikanische Sportler hätten.

Nachholbedarf besteht noch in Sachen Ernährung und Strenght&Conditioning. Wenn die russischen bzw. kaukasischen Kämpfer diese Lücke durch Training in den USA schließen können, ist es nach Meinung von Nurmagomedov Senior nur eine Frage der Zeit, bis wir den ersten UFC-Champion aus dieser Region sehen werden. Und das, so glaubt er, wäre der Startschuss für ein Jahrzehnt der russischen Dominanz.

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