Nick Heins Kampf in Texas ,oder: never leave it to the judges

Gestern Abend war es soweit, Nick Hein betrat in Austin/Texas das Octagon der UFC zum zweiten Mal nach seinem Debütsieg über Drew Dober bei UFC Berlin. Der Abend sollte anders verlaufen, als der Kölner es sich vorgestellt hatte.

Der Kampf Heins gegen den deutlich größern US-Amerilkaner James Vick war das vierte Duell des Abends und Hein betrat, wie immer, physisch austrainiert den Käfig. Beide Gegner tasteten sich auch nicht lange ab und es war Hein, der seinen Gegner schon nach knapp einer Minute erstmals auf die Bretter schicken konnte. Er wehrte einen Kick des Amerikaners ab und beförderte ihn mit einer Serie von Schlägen auf den Hosenboden. Hein setzte nach, konnte aus der Side Mount aber keinen größeren Schaden anrichten. Vick sweepte den Deutschen, der letztlich aber wieder aufstehen konnte. Kurz vor Ende der ersten Rund fand ein weiterer Haken Heins sein Ziel und fällte Vick erneut, der aber abermals auf die Beine kam. Damit endete die erste Runde, in der Hein eindeutig das Heft des Handelns in der Hand hatte.

In der zweiten Runde gelang es Vick dann mehr und mehr, die Kontrolle zu übernehmen. Er hielt den Kölner gut auf Distanz und traf Hein mit 15 Schlägen – Hein konnte demgegenüber nur 5 Treffer ins Ziel bringen. Klare Runde für Vick.

Die dritte Runde musste also die Entscheidung bringen. Hein trieb seinen Gegner durch den Ring, konnt immer wieder mit einzelnen Händen treffen, wurde aber mitunter auch durch Vick durch dessen um einiges größere Reichweite ausgekontert. Schaut man sich die Kampfstatistik der UFC an, ergibt sich ein recht ausgeglichenes Bild: beide Kontrahenten konnten 14 Treffer ins Ziel bringen, dabei war es aber Hein, der das Octagon nach belieben kontrollierte und die Entscheidung suchte. Vick hatte in der letzten Runde nur noch den Rückwärtsgang eingelegt.

Nach dem Ende der 15 Minuten rechneten viele mit einem Punktsieg Heins – es sollte aber anders kommen. Alle drei Punktrichter sahen den Heimkämpfer James Vick vorne, zwei Punktrichter gaben ihm sogar die erste Runde. Wie man einem Kämpfer, der zwei Mal innerhalb einer Runde niedergeschlagen wird, diese Runde trotzdem noch zuschreiben kann, bleibt wohl nicht nur mir ein Rätsel und sogar die anwesenden Fans quittierten die Entscheidung mit einigem Unmut. Einmal mehr ein Punkteurteil, dass viele Fans nur noch mit dem Kopf schütteln lässt

Wieder einmal bestätigt sich also die alte Weisheit: never leave it to the judges. Drücken wir Nick die Daumen, dass er in seinem nächsten Kampf nicht auf die Punktrichter angewiesen ist.

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