MMA – mehr als BJJ, Ringen und Muay Thai

Die Mixed Martial Arts-Szene speist sich insgesamt ja – zumindest bis vor kurzem – meist aus Sportlern, die zuvor eine andere Kampfsportart ausgeübt haben und dann zum MMA gewechselt sind. Klassische Beispiele sind da meist das olympische Ringen, das vor allem für viele Amerikaner die Ausgangssportart bildet, Muay Thai (man denke nur an Duane Ludwig oder Jose Aldo) oder BJJ (die frühren Gracies oder heute „Jacare“ Souza). Doch meist werden dabei die vielen anderen Kampfsportarten, die als Grundlage für die gemischten Kampfkünste dienen, etwas vernachlässigt.

Dass aber auch die klassischen asiatischen Kampfsportarten durchaus ihre Berechtigung im MMA haben und eine mehr als gute Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in der UFC sein können, zeigen immer wieder Athleten der Spitzenklasse. Vor allem zwei UFC-Kämpfer sind prädestiniert, um dieser Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. So braucht man nur an die momentan alles überstrahlende Ronda Rousey zu denken, welche ihre Kontrahentinen nach Belieben dominiert. Man muss die ehemalige Olympionikin nicht mögen, ihre Leistung im Cage muss man hingegen anerkennen. Natürlich nutzt Rousey heute weitaus mehr als nur ihr reines Judo, trotzdem ist das weiterhin ihre stärkste Waffe.

Ähnlich sieht es bei Nick Hein aus. Der Kölner war ein Judoka von internationaler Klasse, bevor er seinen Weg ins Octagon der UFC antrat. Und diese Basis sieht man ihm heute noch an, auch wenn er sich inzwischen ein durchaus starkes Boxen angeeignet hat.

Ein Vertreter einer anderen Stilrichtung und irgendwie sowie ganz anders als alle anderen Kämpfer ist Lyoto Machida. „The Dragon“, der gestern wieder einmal nach knapp einer Minute seinen Kampf gegen C.B. Dollaway per Kick zur Leber/Rippe beenden konnte, hat wohl den unorthodoxesten Kampfstil der UFC. Durch seinen Background im Sumo und vor allem Karate, ist Machida für die Flut an Muay Thai-Kämpfern, Ringern und BJJlern nur sehr schwer auszurechnen.

Bei jeder Diskussion, welche Kampfsportart denn jetzt am sinnvollsten und wichtigsten für MMA ist, sollte man daher stets im Hinterkopf behalten, dass es nicht auf die Kampfsportart ankommt, sondern auf den, der sie ausführt. Wenn man eine Kampfkunst durchdrungen hat, kann man sie erfolgreich anwenden, ganz gleich wie ihr Name ist.

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