McGregor zerstört Siver

Wer als deutscher MMA-Fan in den letzten Tagen und Wochen etwas über den bevorstehenden Kampf zwischen Dennis Siver und Conor McGregor gelesen hatte, kam nicht umhin zu bemerken, wie wenig Chancen die etablierten Medien dem Mannheimer einräumten. Und auch wenn McGregor seine Ankündigung, Siver in unter zwei Minuten zu besiegen, nicht wahr machen konnte, zeigte der Ire doch definitiv seine Klasse im Duell mit Siver.

Bereits vor dem Beginn der ersten Runde wurde deutlich, dass die beiden nicht sonderlich viel für einander übrig haben. McGregor, der Siver im Vorfeld als Nazi beschimpft hatte und keine Gelegenheit ausließ, den deutschen UFC-Veteran mit Beschimpfungen und Häme zu übergießen, wollte Siver vor dem Kampf die Hand geben, was der Deutsche aber ablehnte. McGregors Antwort? Der berühmt-berüchtigte Mittelfinger.

Siver konnte den Kampf dann mit Rundenbeginn anfangs noch recht offen gestalten und einige schöne Kicks landen, während seine Schläge ihr Ziel meist verfehlten. Früh wurde aber deutlich, dass McGregor nicht nur die größere Reichweite hatte, sondern auch was Beweglichkeit und Geschwindigkeit angeht Siver klar überlegen war. Während Siver in gewohnt stoischer Manier versuchte, die Angriffe seines Gegners auszupendeln und selbst Angriffe zu setzen, sah es so aus, als warte McGregor nur auf die passende Gelegenheit für den finalen Schlag. Immer wieder überraschte er Siver mit Angriffen, die schon in der ersten Runde Spuren im Gesicht des Deutschen hinterließen.

Siver indes gab nicht auf, versuchte Druck zu machen und den Kampf auf den Boden zu bringen. Diese Versuche konnte McGregor jedoch abwehren, der mit zunehmender Rundendauer immer mehr die Oberhand gewann und Siver gegen Ende der Runde mehrfach am Käfig stellte.

Ließ die erste Runde bereits nichts Gutes erwarten, so wurde man in Runde zwei bestätigt. Nach knapp 90 Sekunden traf McGregor mit einer linken Geraden, fällte Siver und sicherte sich im Scramble die Full Mount. Das Ergebnis: mehrere Ellbogen auf die Deckung Sivers, der sich hinter seiner Doppeldeckung  verschanzt hatte. Nach ein paar Schlägen hatte Ringrichter Herb Dean genug und brach den Kampf ab, woraufhin McGregor über den Käfig kletterte  und zum im Publikum sitzenden Jose Aldo rannte, um den Brasilianer herauszufordern.

Wirklich viel Überzeugungsarbeit muss McGregor da wohl nicht leisten, sowohl Aldo als auch UFC-Präsident Dana White hatten angekündigt, dass ein Sieg gegen Siver McGregor den lang ersehnten Titelkampf bringt.

Man mag zu dem Iren stehen wie man will, seine Selbstvermarktung überschreitet die Grenzen des guten Geschmacks mitunter maßlos, aber eins ist sicher: kämpfen kann der Junge. Das musste an diesem Abend auch Dennis Siver schmerzhaft erfahren. Die Zusammenfassung der Veranstaltung findet ihr hier bei den Kollegen von mmablog.de

About The Author

Related posts