Kurzarbeit für Jürgen Brähmer

Eigentlich hatte ich mich auf einen etwas längeren Boxabend eingestellt. Chips und Getränke standen bereit, als die Übertragung um 23h begann. Nach einer zum Glück etwas ruhigeren Einleitung hin zum Kampf ohne massive Werbeeinblendungen/-unterbrechungen betraten die beiden Boxer schließlich den Ring.Blieben aber nicht allzu lange dort.

Eigentlich war Pawel Glazewski gekommen, um sich Brähmers WBA-Halbschwergewichtstitel zu schnappen. Keine Minute durfte der Pole aber vom Titelgewinn träumen, nach etwas mehr als einer halben Minute traf Brähmer mit einem blitzsauberen Leberhaken und schickte Glazweski mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden. Dort angekommen, konnte er sich unter dem Anzählen des Ringrichters nicht mehr von der Schlagwirkung erholen und schaffte es nicht mehr auf die Beine.

Ganze 43 Sekunden hatte der Kampf da gedauert, wohl einer der kürzesten Kämpfe für Brähmer, der länger im Interview Rede und Antwort stand, als er zuvor gekämpft hatte. Die Taktik des Magdeburger ging voll auf, er bearbeitete den Polen mit der Rechten, tauchte dann ab und feuerte den entscheidenden Haken in Richtung der Leber des Polen.

Glazewski hingegen nahm die Niederlage mit Galgenhumor, auf die Frage, ob er sich nicht richtig warm gemacht hätte oder noch nicht voll da gewesen wäre, antwortete er trocken, dass einzig der Treffer auf die Leber der Grund für die Niederlage sei.

Wie es mit Brähmer weitergeht steht noch in den Sternen. Der gestrige Boxabend war der letzte, den die ARD nach 14jähriger Zusammenarbeit mit Sauerland übertrug, ab sofort werden die großen deutschen Boxkämpfe bei Sat. 1 übertragen. Ob Brähmer jetzt den Weg ins Supermittelgewicht gehen wird, um sich seinen Teil der lukrativen Kämpfe gegen Abraham, Stieglitz oder Sturm zu sichern, ist noch unentschieden, aber durchaus denkbar. Das Jahr 2015 wird zeigen, wohin der Weg Brähmers geht.

Im zweiten Titelkampf des Abends konnte sich „Golden“ Jack Culcay klar gegen Karim Merroudj durchsetzen. Er dominierte den Franzosen während des gesamten Kampfes und verteidigte so seinen EM-Titel.

Der nächste große Kampf wird der Auftritt Arthur Abrahams sein, der im Februar 2015 wieder ins Geschehen eingreifen will. Wo und gegen wen steht bisher noch nicht fest, sicher ist aber, dass der Kampf nicht mehr in der ARD übertragen wird.

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